10.01.2013, 10:22 | #1 |
Galapapa
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Fragen ohne Antwort
Ich fühle in mir eine stille Trauer,
so weich gebettet in Zufriedensein. Ich habe mich versöhnt mit meiner Mauer, bin immer öfter gern mit mir allein, seh jene Welt da draußen heut genauer; sie ist so laut und unwahrscheinlich klein. Hab ich denn meinen Frieden schon gefunden? Ob schon ein wenig Weisheit in mir wohnt? Doch bin ich noch an den Verstand gebunden, kein Fluchtversuch hat mich davor verschont. Die Aussichtslosigkeit leckt meine Wunden, die Suche aufzugeben hat sich wohl gelohnt. Vor vielen Jahren bin ich aufgebrochen, doch wirklich angekommen letztlich nie; Verzweiflung hat sich in Geduld verkrochen, Zerrissenheit verschwand in Harmonie und niemand hat mir tröstlich zugesprochen, wenn ich die Fragen in den Himmel schrie. Geändert von Galapapa (11.01.2013 um 18:44 Uhr) |
10.01.2013, 20:30 | #2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hallo Galapapa,,
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© Bilder by ginton Ich fühle, also bin ich! Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi) nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
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11.01.2013, 18:38 | #3 |
Galapapa
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Hallo ginTon,
danke für Deinen lobenden Kommentar! In dem, was der Holzschnitt-Meister sagte, steckt eine Weisheit, die auf die meisten Künstler zutrifft: Man ist nie fertig, nie perfekt; das Lernen hat nie ein Ende. Es ist gerade dieses unermüdliche Streben, das uns weiterbringt und diese Unruhe, die das Leben so interessant macht. Herzliche Grüße an Dich! Galapapa |
11.01.2013, 22:00 | #4 |
Slawische Seele
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Lieber Galapapa,
trotz vieler unbeantworteter Fragen "beruhigt" dein neues Werk. (Ich finde keine geeignetere Bezeichung dafür.) Es verströmt Gelassenheit, Geduld, Zufriedenheit, Weisheit und Harmonie. Ich lese gerade eine Kleinstauswahl von Epikurtexten mit Erläuterungen, auch über ihn als Person und finde in deinem Gedicht eine wunderschöne Spiegelung, die mich berührt und "zufrieden lächelnd" macht. Ein sehr schönes Gedicht, in weicher fließender Sprache, trotz des Schreis in den Himmel. Die Aussage zeugt von erreichter Erkenntnis und enspricht sehr Epikurs Anliegen. Er empfiehlt seine Philosophie von jung an bis zum letzten Tage und sie wird Philosophie der Freude genannt. Die stille Trauer, in weicher Zufriedenheit gebettet, ist wunderschön. Liebe Grüße Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
15.01.2013, 11:07 | #5 |
Galapapa
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Liebe Dana,
wie immer habe ich mich sehr über Dein Lob gefreut; hab herzlichen Dank dafür! Der Schrei in den Himmel sollte einen Kontrast zur Harmonie im Text darstellen und signalisieren, dass Zufriedenheit gewissermaßen erkämpft werden muss und nicht sich einfach irgendwann einstellt. Gerade hierin, so meine ich, steckt das Geheimnis: Erkennen und akzeptieren der Grenzen und statt immer neuer Versuche, über den eigenen Schatten zu springen, mit dem zu leben, was uns gegeben ist. Glücklich sein hat, glaube ich, immer zu tun mit Zufriedneheit. Liebe Grüße an Dich! Galapapa |
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