Der Hohenzollern

[Archimedes]

Im Schwäbischen, bereits von weitem,
steingewordne Fantasie,
aufgetürmt auf hohem, breitem
Waldes-Kegel sieht man sie.

Steingeschichtet, Zinn’nbekrönt
ragt Gemäuer hoch empor;
teils am Berg wie angelehnt
lugt ein Baum daraus hervor.

Oben ein Gewühl von Türmen,
Erkern, Bögen und Lisenen;
manche dort den Weg beschirmen,
andre muss man kaum erwähnen.

Diese Burg ist nicht ganz alt,
war nie richtig stets bewohnt,
winters sind die Räume kalt.
Doch der Bau hat sich gelohnt,

zeigt des Kaisers schiere Macht
über Volk und Land und Leben.
Der Tourist hier heute lacht
ob der Aussicht, die gegeben.

Lieber Archimedes

Ja, in der Tat hat mich mein Besuch in von dir beschriebener Umgebung damals auch inspiriert. Leider habe ich da noch nicht geschrieben, sonst wäre ich dir zuvor gekommen
Ich würde es mal als ganz solides Gedicht beschreiben, eine Beschreibung die aber keine großen Gefühle freisetzt, was aber sicher auch nicht das Ziel war.
Du arbeitest oft mit Assonanzen, was ich aber als unproblemtaisch ansehe und als durchaus legitimes Mittel verstehe. Manchmal hast du dir die Sprache aber ganz schön zurecht geschustert, wie z.B. bei Zinn'nbekrönt.

Wie gesagt, ein solides Gedicht.

PS:
Hier würde ich nicht durch nie ersetzen:

Diese Burg ist nicht ganz alt,
war nie richtig stets bewohnt,
winters sind die Räume kalt.
Doch der Bau hat sich gelohnt,

Liebe Grüße
Der Kleine Prinz*

[Chavali]

Lieber Archi,

mir gefällt dein Gedicht um die historische Burg der Hohenzollern auch sehr gut.
Ich kenne die Burg zwar nicht, aber du verstehst es, ein Bild entstehen zu lassen,
dass das Bauwerk deutlich vor meinem gesitigen Auge erscheint

Derm Änderungsvorschlag von Prinzi* für die 4. Strophe stimme ich voll und ganz zu,
denn das nie drückt eine stärkere Stimmung aus.

Schön der zeilenübergreifende Reim.
Der nicht ganz saubere Türmen - beschirmen und der in S2 stören mich nicht.

Lieben Gruß,
katzi

[Leier]

Lieber Archimedes,

als ich noch in der Gegend wohnte, habe ich oft von weitem diesen Anblick genossen und ein paar Male von oben die Aussicht.
Aber ich glaube, daß der Ausdruck "Der Hohenzollern" nicht ganz korrekt ist.
Heißt es nicht "Die Hohenzollernburg"?
Dort wohnte zwar nicht oft ein Hohenzoller, aber immer wieder einer aus dem Geschlecht der Hohenzollern.

Schönes Gedicht, das viele Erinnerungen geweckt hat!

Lieben Gruß
von
cyparis

[Panzerknacker]

Hallo Archi,

dein Besuch im schwäbischen hat sich in jedem Fall gelohnt. Schon alleine deines Gedichtes wegen. Schreib doch oder schick diese Zeilen an den Verkehrsverein nach Hechingen. Vielleicht veröffentlichen sie es, und du darfst ein Wochenende wiederkommen. Ein Versuch ist es doch allemal wert. Oder?

Schöne Grüße aus dem Schwabenländle, der Knacki

[Archimedes]

Hallo kleiner Prinz, der Stern steht wohl für Prinzenrolle? Danke für deinen wohlwollenden Kommentar. Was sind Assonanzen, die stehen nicht in meinem Wörterbuch der deutschen Sprache, sondern dort nur Dissonanzen. Deinen Vorschlag habe ich gerne übernommen.

Liebe supikatzi, schönen Dank für die Anerkennung, dass eigene Vorstellungen durch das Gedicht entstehen können. Ich könnte dir ein Bild verelektronisieren, wenn du mir deine E-Mail zukommen lässt. Über www geht es zur Zeit nicht, da picasa eine neue Version übergestülpt hat, die das nur noch mit msm ermöglicht; das muss ich mir erst noch durch den Kopf gehen lassen.
http://picasaweb.google.de/Archimede...42189210577906
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Liebe cyparis, natürlich hast du mit "Die Hohenzollernburg" recht, aber das drückt mir zu wenig die Dominanz aus, die der Ort und auch der Name darstellen. Deshalb sind es die Hohenzollern, die den Hohenzollern als Stammburg besitzen. Aber nicht falsch verstehen, ich bin ganz und gar kein Royalist, eher das Gegenteil. Die beiden letzten Zeilen des Gedichtes sind bitte mehrdeutig zu verstehen.

Lieber Panzerknacker, dein Vorschlag ist ganz prima. Leider habe ich mit ähnlichen Aktionen stets Schiffbruch erlitten. Die werden wohl schon hunderte von Gedichten haben.

Euch allen einen lieben Gruß und Dank fürs Vorbeischauen
Archimedes ...der mit seinen herrschaftlichen Kreisen