03.05.2014, 14:40 | #1 |
TENEBRAE
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Waldregen
Sanft empfangend rauscht der Wald im Regen,
tropfenweise blättert Ton um Ton einer Melodie von Macht und Segen abwärts durch die Zweige, welche schon willig ihre Schattenfarben zeigen, nach den Moosen auf der dunklen Erde, welche selig vollgesogen schweigen von der Süße, dass ein Abend werde. Eine Nacht der erdig feuchten Düfte reift heran mit jedem klaren Tropfen, der sie lockt, und überm Fels der Klüfte lauscht sie zärtlich in das weiche Klopfen. Knorrig ragen Riesen in die Kühle dieser Heiligkeit, und es wird still. Wahre du, Beschenkter, die Gefühle eines Dankens, das dich tragen will.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (09.05.2014 um 21:40 Uhr) |
04.05.2014, 08:54 | #2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hallo Erich Kykal,
ich bin der erste Kommentator auf diesem wundervollen Gedicht? Das ist wieder so wunderbar leicht und beschwingt und trotzdem mit einer tiefen Aussage verbunden. Auch ich bin der Meinung, dass unsere Erde mit allen ihren großen und kleinen Wundern ein fantastisches Geschenk ist, für das wir wirklich dankbar sein sollten. Man muss diese Wunder nur entdecken und zu schätzen lerne. Das hat mir gut gefallen. Herzliche Inselgrüße Narvik
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Nur der fröhliche Mensch allein ist fähig, Wohlgefallen am Guten zu finden. (Kant) |
04.05.2014, 17:16 | #3 |
TENEBRAE
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HI, Narvik!
Vielen Dank für den Kommi! Abgesehen von meinen wenigen getreuen Lesern/Kommentatoren - eine Handvoll Hochgeschätzter, die sich die undankbare Mühe teilen, mich bei Laune zu halten (an dieser Stelle meinen allerherzlichsten Dank dafür!!!) - macht sich leider kaum einer die Mühe, mir seine Gedanken mitzuteilen. Dazu gibt es mehrere Theorien: -Meine Lyrik ist der Mühe nicht wert. -Sie ist so gut, dass sich kaum einer was zu sagen traut. -Ich bin so rechthaberisch und stur, dass jeder aufgegeben hat, mir etwas klarmachen zu wollen. -Man hält mich für arrogant, kaltschnäuzig und herablassend - also für jemanden, der gar keine Antwort verdient hat. -Viele - auch ich - wollen hier immer nur Lob und Begeisterung für ihre Werke lesen. Meine kompromisslose Ehrlichkeit - auch wenn ich sie stets so höflich wie möglich zu verpacken versuche - bezüglich der Gedichte manch anderer verleidet es diesen, sich meiner Werke anzunehmen. -Ich schreibe zu wenig Kommentare zu Gedichten anderer Autoren, weil ich nur kommentiere, was mir selbst auch gefällt (um niemanden unnötig zu kränken). Da das "Forenspiel" aber ein stetes Nehmen und Geben ist, darf ich eben nicht zu viele Kommentare im Gegenzug erwarten. Such dir was aus! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (05.05.2014 um 00:15 Uhr) |
05.05.2014, 08:47 | #4 |
Lim-Fee
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Beiträge: 153
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Lieber eKy,
dann versuche ich es nach deiner Erklärung einfach mal so: Ein wunderschönes Naturgedicht, an dem es nichts auszusetzen gibt. War das jetzt richtig so? Ganz liebe und bewundernde Grüße, Xenia |
05.05.2014, 18:36 | #5 |
TENEBRAE
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HI, Xenia!
Perfekt, meine Guteste! Ich freu mich über jedes positive Feedback! Danke für's Reinschauen und was Dalassen. LG, eKy
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06.05.2014, 19:41 | #6 |
Lyrische Emotion
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Beiträge: 9.912
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Servus Erich,
och, du tust mir leid, du bekommst ja so wenig Kommentare hier... Was soll ich jetzt noch schreiben, ist doch eigentlich schon fast alles gesagt in diesem Faden. Ich schau jetzt mal, ob ich noch irgendetwas zu kritisieren finde... 5 Minuten später: Nix Ok, dann sind wir einfach dankbar für die kleinen Wunder und dieses schöne Naturgedicht. Gerne gelesen und kommentiert... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
06.05.2014, 19:45 | #7 |
ADäquat
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Servus Erich,
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06.05.2014, 21:42 | #8 |
TENEBRAE
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Hi, Faldi!
Ja, gell - ich tu mir auch sooo leid! Echt jetzt - danke für's Reinlugen! LG, eKy Hi, Chavi! Regen ist im Wald etwas ganz Besonderes! Man hört es viel früher, als man es spürt. Erst kühlt die Luft ab, während man oben schon das Rauschen der Tropfen auf den Blättern und Nadeln hört. Eine Brise erhebt sich, und erst peu á peu findet die Feuchte nach unten zu dir. Dann aber tut sich eine neue, intensive, erdige Welt der Gerüche auf, wenn die Nässe den Boden durchdringt, die Rinde, die Moose, Flechten und Bodendecker benetzt. Ein Wunderhorn lebendiger Eindrücke... Vielen Dank für deine Gedanken! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
07.05.2014, 09:34 | #9 |
Gast
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Hallo eKy
Da ich jeden Tag mit meinem Hund durch den Wald gehe, manchmal ist es auch ein Moor, kann ich die Stimmung, die Du in diesem Gedicht beschreibst, gut nachvollziehen.
Ich habe dieses Gedicht mehrfach gelesen und mir gefällt es richtig gut Liebe Grüße sy |
07.05.2014, 10:54 | #10 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hallo eKy,
du hast Recht, der Regen im Wald ist etwas Besonderes. Viele Aspekte des Regens treten auch an anderer Stelle auf, aber hier ist es konzentrierter. Dein Gedicht bringt das gut herüber. An der Stelle HTML-Code:
Wahre du, Beschenkter, die Gefühle eines Dankens, das dich tragen will. Viele Grüße poetix
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