25.05.2014, 12:40 | #1 |
Lyrische Emotion
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Der Galgenstrick
Der Galgenstrick Ich bin ein Galgenstrick, das weiß ich wohl, moralisch ganz tief unten angekommen, ein jegliches Gefühl ist mir verglommen, es schlägt kein Herz in mir, die Brust ist hohl. Jüngst habe ich Mephistos Monopol in meine schwarze Seele übernommen, der Tücken höchsten Gipfelpunkt erklommen und setzte meiner Bosheit ein Symbol. Im Feuersturm aus meiner kalten Sphäre aus Schwefeldampf entflammter Höllenzeichen ergibt sich jede psychische Barriere. Gewissenlos zertrete ich die Leichen auf meinem Weg zur Stätte ohne Ehre und keiner kann mir dort das Wasser reichen. Falderwald . .. .
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25.05.2014, 13:45 | #2 |
ADäquat
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Huiii Faldi,
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26.05.2014, 18:16 | #3 |
Lyrische Emotion
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Hi Chavi,
ja, was soll ich sagen? Der Text ist mir ganz von selbst so aus der Feder geflutscht. Das passiert öfter, da kannste nix machen. Bleibt nur zu hoffen, dass das nicht abfärbt oder irgendwie ansteckend ist. Danke für die erste Reflexion... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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29.05.2014, 10:54 | #4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hallo Falderwald,
das ist ein "Negativsonett", das mir gut gefällt, bezieht es sich doch auf das Lyrische Ich und weist nicht auf andere Personen. Der Erzähler ist sich seiner Schlechtheit durchaus bewusst, und lebt geradezu auf in ihr. Das ist die negative Seite, die wohl in jedem Menschen mehr oder minder besteht. Es kommt eben immer nur darauf an, sie nicht zu stark werden werden zu lassen. Wenn sie auf diese Weise, also im Gedicht, zum Tragen kommt, dann kann daraus sehr schöne Lyrik entstehen. Und das ist dir hier m.M.n. doch sehr gelungen. Herzliche Inselgrüße Narvik
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30.05.2014, 16:04 | #5 |
Lyrische Emotion
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Hallo Narvik,
"Negativsonett", das hört sich gut an. So habe ich das noch gar nicht betrachtet, aber es könnte schon stimmen. Ich glaube, ich habe dann wohl einige solcher "Negativsonette" geschrieben. Und wenn dir das hier gefällt, dann freue ich mich. Es stimmt, hier weist der Zeigefinger auf den Protagonisten selbst, bzw. auf seine dunkle oder negative Seite. Wenn du das als gelungene Lyrik siehst, dann freue ich mich und bedanke mich ganz herzlich für deinen Gedanken zum Thema... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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30.05.2014, 16:42 | #6 |
Von Raben umkreist
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Hei Falderwald,
ja, man kann auch sich selbst auf die Schüppe nehmen, obwohl es doch viel mehr Spaß macht, anderen Nachahmern Mephistos eine Breitseite in die verwundbare Flanke zu feuern. Doch wer austeilt, muss auch einstecken können. Narvik trifft, wie so oft, den Nagel auf den Kopf, wenn er schreibt: "Der Erzähler ist sich seiner Schlechtheit durchaus bewusst, und lebt geradezu auf in ihr." Das geht mir manchmal auch so und ist nicht immer zu zügeln. Dein Sonett ist schön finster und herrlich abstoßend - klasse. Gerne gelesen und ein paar provozierende Gedanken dagelassen. >< Lieben Gruß Sid
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31.05.2014, 16:36 | #7 |
Lyrische Emotion
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Moin Sid,
ich weiß gar nicht, wovon du redest. Der Text ist natürlich völlig frei erfunden. Du weißt doch: Alle Ähnlichkeiten mit lebenden Personen und realen Handlungen sind rein zufällig! Nein, Scherz beiseite, so eine Breitseite kann manchmal angebracht sein, vor allem wenn sich Möchtegernmephistos so dämlich verhalten, dass es schon wieder weh tut. Wenn man das dann nämlich nicht täte, stellte dies quasi eine Beleidigung der eigenen Intelligenz dar und das kann es ja sicherlich nicht sein. So muss man dann auch schon einmal eine Weile eine Schlange an der eigenen Brust nähren und so tun, als bemerke man das nicht. Deren Naturell wird sich eines Tages ganz von selbst offenbaren. Da heißt es dann: Mit Geduld und Spucke fängt man eine Mucke. Dafür aber musst dich auch reindenken können und in solchen Fällen geht das nur über die eigene Schlechtigkeit, so wie hier beschrieben. Danke fürs "gerne gelesen" und die "provozierenden Gedanken"... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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06.06.2014, 21:26 | #8 |
Slawische Seele
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Lieber Galgi, oh, lieber Faldi,
bin ich froh, dass man im lyr. Ich niemals den Protagonisten sehen darf. (So heißt es doch immer, oder?) Nur unter dieser Voraussetzung!!!! Ein grausamherrliches Sonett, wie es selten zu Buche steht. Böseste Worte in gekonnter Lyrik - Bilder, die Gänsehaut verursachen. Nur: Dort, wird ihm niemand ein Wasser reichen - welches? Ein sehr schönes Bitterböses. Liebe Grüße Dana
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07.06.2014, 09:21 | #9 | |
Von Raben umkreist
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Hei Falderwald,
mal ganz ehrlich, sind wir nicht alle ab und zu ein bisschen teuflisch? Deine "Satanischen Verse" baumeln vielleicht schon an einem sehr hohen Ast eines morschen Apfelbaumes und werden von der Schlange beäugt. Es ist aber nicht im Paradies, eher im Gegenteil. Zitat:
Lieben Gruß Sid
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07.06.2014, 18:28 | #10 |
Lyrische Emotion
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Liebe Dana,
jetzt bin ich aber froh, dass du das nicht tust, sonst müsste ich mich ja vor dir jetzt echt schämen dafür. ich habe mir auch alle Mühe gegeben, dir eine Gänsehautstimmung damit zu verschaffen, denn so schön böse muss dann auch lyrisch verpackt sein. Du fragst nach dem Wasser? Ich meine das "Schwere Wasser", das anstatt zwei Teile normalen Wasserstoff zwei Teile Deuterium (ein Wasserstoff Isotop) ersetzt wird. Solches Wasser wird u.a. als Kühlmittel in Schwerwasserreaktoren verwendet wird. Also eine ziemlich heiße Sache. Danke für das schöne Bitterböse. .. . Moin Sid, man sagt, so ab und an ein bisschen teuflisch zu sein, gehöre einfach dazu. Die verlogene Moral, immer hoch anständig sein zu müssen, steht einigen gut zu Gesicht und anderen hängt sie zum Halse raus. Denn die Schlange ist es auch nicht, war es nie und wird es niemals sein. Aber sie hat immer alles im Blick und beäugt argwöhnisch die Umgebung auf der Suche nach einem Apfel, mit dem sie auf ihre Weise verführen will. Und das tut sie ganz bestimmt nicht aus dem Garten Eden heraus. Diese alte Erkenntnis hat aber immer noch Bestand und leicht abgewandelt könnte man auch sagen: Mit Speck fängt man Mäuse. Auch die alten. Interessante Diskussion... Vielen Dank für eure Rückmeldungen, ich habe mich böse darüber gefreut... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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