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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 02.09.2014, 10:58   #1
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
Standard Da fielen alle Träume auf uns nieder

Da fielen alle Träume auf uns nieder


Du könntest mich im tiefen Grund erschüttern,
Dort, wo die Seele wurzelt, tief im Herzen.
Die Seelen sind wie schöne Osterkerzen:
Man muss sie mit der Liebe wachsend füttern,

Sie brennen sonst, verbrennen unter Schmerzen.
Du fühlst es, wenn mir meine Hände zittern,
Wenn sie ein weißes Taschentuch zerknittern,
Wenn sich die Augenränder schlaflos schwärzen.

Du liebst mich, wenn die Winter wieder kommen,
Und wiegst mich in den Schlaf, küsst meine Lider.
Ich seh die Zeit, die Welt, schon ganz verschwommen:

Das Leid der bösen Tage kommt wohl wieder.
Wir hatten schon den Friedensberg erklommen,
Da fielen alle Träume auf uns nieder.
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Alt 02.09.2014, 13:32   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, Walther!

Erneut ein sehr schönes Sonett!

Kleinigkeiten:

S3Z3 - Alternative: "Mir sind die Zeit, die Welt schon ganz verschwommen:" Optisch etwas kürzer und flüssiger zu lesen. Das Komma nach "Welt" ist überflüssig.

S4Z2 - Alternative: "Lebensberg" scheint mir inhaltlich fast besser zu passen.

S3Z3 - Das "fielen" erinnert auch an sanften Schnee, der "fällt". Ein deutlicheres Wort wäre: "Da stürzten alle Träume auf uns nieder."


Sehr gern gelesen!

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 03.09.2014, 20:29   #3
Walther
Gelegenheitsdichter
 
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hi eKy,

danke für eintrag und tips. ich bin um diese jetzt schon eine weile herumgeschlichen, ohne eine gute entscheidung zu haben. daher dauerte es etwas mit der antwort.
Zitat:
S3Z3 - Alternative: "Mir sind die Zeit, die Welt schon ganz verschwommen:" Optisch etwas kürzer und flüssiger zu lesen. Das Komma nach "Welt" ist überflüssig.
das ist eine überlegenswerte alternative. das komma hat den zweck, die passage "die Welt" als einschub hervorzuheben. evtl. löst das
Zitat:
Ich seh die Zeit - die Welt! - schon ganz verschwommen:
dein problem.
Zitat:
S4Z2 - Alternative: "Lebensberg" scheint mir inhaltlich fast besser zu passen.
es geht mir wirklich um den "Friedensberg". so kommt die wirklichkeit in diese private welt hinein.
Zitat:
S3Z3 - Das "fielen" erinnert auch an sanften Schnee, der "fällt". Ein deutlicheres Wort wäre: "Da stürzten alle Träume auf uns nieder."
das kann man sicherlich als verstärkung schreiben. allerdings sind träume etwas leichtes, vor allem die, um die es hier geht. ich werde das aber nochmals intensiv bedenken.

lg w.
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Alt 27.10.2014, 16:50   #4
juli
Gast
 
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Zu diesem Gedicht wollte ich schon lange etwas sagen.
Es ist mir in Erinnerung geblieben, weil es so intensiv und leidenschaftlich ist. Das mag ich.

Sehr gerne gelesen

Liebe Grüße sy
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Alt 27.10.2014, 18:53   #5
Carmen Dior
Gast
 
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Lieber Walther,
ein schönes Stück (fast nachdenkliche) Lyrik hast du uns hier kredenzt

Die Vorschläge von eky finde ich persönlich bedenkenswert

LG von der Carmen
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Alt 29.10.2014, 12:58   #6
Walther
Gelegenheitsdichter
 
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Hi Syranie,

es freut mich, eine gute dichterin mit meinen versen "berührt" zu haben!

lg w.


lb Carmen,

auch dir mein herzlicher dank. eKy macht immer bedenkenswerte vorschläge. aber nicht alle können umgesetzt werden, wenn man es recht bedenkt.

lg w.
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