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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 07.11.2014, 14:23   #1
Chavali
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Standard Sehnsucht nach gestern



Wie frei wir waren hinter sieben grünen Hügeln!
Das weite Land so flach und Felder blütengelb
vom Raps und würzig rau die Luft. Am Waldesrand
gemächlich trabten Pferde, gebunden an die Zügel,
die uns ins Land der unerfüllten Träume brachte,
wo über allen Suchenden ein Engel wachte.


Nun sag mir, sag, wo ist nur dieses Land geblieben?
Ich kann es nicht mehr finden und auch du bist blind!
Der Weg dahin zurück ist nirgendwo beschrieben.
Die Straße, die wir suchen, verschließt ein Gegenwind,
so wild und undurchdringlich! Wir haben sie zu spät erkannt.
Ich will dich halten und suche deine kalte Hand.



__________________
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Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

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Geändert von Chavali (07.11.2014 um 19:42 Uhr)
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Alt 07.11.2014, 19:23   #2
ginTon
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Standard

Hi chavilein,

Also ich finde den Text richtig interessant und gut. Er vermischt irgendwie Märchen, Traum und Realität falls ich dies richtig verstehe, zumindest wirkt die erste Zeile märchenhaft, durch die "sieben" Hügel.

Zitat:
Wie frei wir waren hinter sieben grünen Hügeln!
Das weite Land so flach und Felder blütengelb
vom Raps und würzig rau die Luft. Am Waldesrand
gemächlich trabten Pferde, gebunden an die Zügel,
die uns ins Land der unerfüllten Träume brachte,
wo über allen Suchenden ein Engel wachte.
Das Reimschema der Strophe finde ich gut, gefällt mir...Wie gesagt inhaltlich wirkt es traum- märchenhaft auf mich...

Zitat:
Nun sag mir, sag, wo ist nur dieses Land geblieben?
Ich kann es nicht mehr finden und auch du bist blind!
Der Weg dahin zurück ist nirgendwo beschrieben.
Die Straße, die wir suchen, verschließt ein Gegenwind,
so wild und undurchdringlich! Da haben wir sie nicht erkannt.
Ich will dich halten und suche deine kalte Hand.
Auch die zweite Strophe wirkt sehr surreal auf mich. Hier wechselt das Reimschema, bleibt aber interessant. Das Ende der Strophe wirkt sehr traurig, da von den Träumen oder Realitäten nur noch eine kalte Hand, entweder Tod oder das Ende von Gefühlen, übrig blieb.

insgesamt gefällt mir der Text, weil er gut geschrieben ist ..liebe Grüße ginnie


PS: "Da haben wir sie nicht.." liest sich komisch, vllt wäre "Wir hatten sie zu spät erkannt" besser?
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Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
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Alt 07.11.2014, 23:58   #3
Chavali
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Hi ginnie,
Zitat:
PS: "Da haben wir sie nicht.." liest sich komisch, vllt wäre "Wir hatten sie zu spät erkannt" besser?
aber klar doch, habe es gleich geändert, danke
Manno, man ist wirklich manchmal blind

Freut mich, dass du den Text interessant findest und er dir gefällt.

Ob das eine Märchen- oder Wahrheitsgeschichte ist, ist nicht so wichtig.
Wenn die Worte Bilder im Kopf erzeugen und der Leser sich angesprochen fühlt, habe ich alles,
was ich möchte, erreicht

Danke nochmals und lieben Gruß,
chavi
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Alt 14.11.2014, 20:32   #4
juli
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Beiträge: n/a
Standard Liebe Chavali :)

Ich habe hier mal nicht gelesen was schon drunter steht


Chavali, Du weißt, dass ich lange Zeilen liebe. Jambus durchgängig macht es so schön plätschernd. Wie eine Geschichte, die man abends liest und über die Vergangenheit sinniert.

Dein Gedicht hat Wehmut und Melancholie.

Du beschreibst vielleicht das Land Deiner Jugendzeit, auf jeden Fall hat diese Landschaft eine besondere Bedeutung. Du schilderst ein Landleben, besonders gut gefällt mir der Engel. Er erinnert daran, dass es vielleicht auch ein Traum sein könnte.
In der zweiten S. spricht deine Protagonistin jemanden an. Und es wird ein Paargespräch ( Monolog) Vielleicht ist auch die Beziehung gemeint, sie blickt zurück und nichts ist so wie früher.

Der Weg dahin zurück ist nirgendwo beschrieben.
Die Straße, die wir suchen, verschließt ein Gegenwind,
so wild und undurchdringlich!
<<<< das finde ich besonders eindringlich

Die letzten Zeilen deuten darauf hin, das die Seelenlandschaft nicht mehr so zugetan ist wie früher. Die Gemeinsamkeiten sind in der Landschaft versteckt.

Ich habe hier mal wild interpretiert. Wie schon gesagt, die langen Zeilen gefallen mir außerordentlich.

Sehr sehr gerne gelesen
Liebe Grüße sy
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Alt 21.11.2014, 13:23   #5
Chavali
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Beiträge: 13.004
Standard

Liebe sy,
über deinen Kommentar freu ich mich sehr! Vielen Dank
Zitat:
Dein Gedicht hat Wehmut und Melancholie.
Und deine Interpretation ist ganz nah dran und zeugt von Nachdenken und Verständnis.
Das ist schön!
Oft genug werden ja die Texte nur so überflogen nach dem Motto: Na, was kommt denn da wieder....
Deshalb ist mir dein Beitrag sehr viel wert.

Liebe Grüße,
Chavali


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