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Die lieben Kleinen Kindergedichte

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Alt 07.01.2015, 13:13   #1
Friedhelm Götz
Schüttelgreis
 
Registriert seit: 02.11.2011
Beiträge: 954
Standard Märchen von Tante Klärchen: Wie die Geige auf die Welt kam

Ein König sprach in seinem Land:
»Wer wirbt um meiner Tochter Hand,
der muss, will er mein Kind erringen,
die Traurige zum Lachen bringen.

Dem Jüngling, welchem dies gelingt,
wird gleich die rechte Hand beringt.
Doch wem’s misslingt, dem armen Tropf,
zu meinen Füßen rollt sein Kopf.«

Als dann um solchen hehren Sold
der Köpfe sieben schon gerollt,
da rief des Königs Töchterlein:
„Der Rechte stellt sich nimmer ein.

Drum, lieber Vater, hör mich an,
der nächste Freier sei mein Mann.«
Kaum dass die Tochter also sprach,
rief eine Stimme vorm Gemach:

»Ich will die Königstochter frein…«
Dann trat, o Schreck, ein Bär herein.
»Oh, Vater, Vater! Sieh nur an,
jetzt hab ich einen Bär zum Mann!«

So rief in großer Not und Pein
des Königs armes Töchterlein.
Da sprach der Bär: »Still, gräm dich nicht.
Hör, mir erschien als Traumgesicht

die gute Fee, die mir verhieß
dass ich dich dereinst lachen ließ’!
Sie sprach zu mir ganz sonderbar:
›Schneid der Prinzessin ab vom Haar

der Haare allerlängsten vier
und spann sie auf den Kasten hier.
Dann streich darüber mit dem Stab,
den mit dem Kasten ich dir gab.

Der Zauberton, der dann erklingt,
die Traurige zum Lachen bringt.
Ihr Lachen wird von allem Bösen
auch dich‹ –
so sprach die Fee – ›erlösen.‹«

Der Königstochter ward ganz bang.
Doch als der Zauberton erklang,
ward die Prinzessin im Palast
von großer Heiterkeit erfasst.

Sie lachte plötzlich glockenhell…
Da fiel vom Bären ab das Fell,
und die Prinzessin unversehn
sah einen Prinzen vor sich stehn!

Der sprach zum König: »Lasst Euch sagen,
die sieben, welche Ihr erschlagen,
sie haben bös an mir gehandelt,
mich in den Bären hier verwandelt,

damit ich nimmer sollte frein
des Königs schönes Töchterlein.«
Drauf sprach der König: »Komm, mein Sohn,
sei mir willkommen auf dem Thron.«

So ist zu unser aller Frommen
die Geige auf die Welt gekommen.
Friedhelm Götz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.01.2015, 03:33   #2
Lailany
Kiwifrüchtchen
 
Benutzerbild von Lailany
 
Registriert seit: 23.05.2009
Ort: nördlich von Auckland/Neuseeland
Beiträge: 945
Standard

Lieber Fridolin,
ein weiteres wunderhübsches Märchen aus Tante Klärchens Fundus.
Darf sich Deine Leserschaft gar auf einen Zyklus freuen?

Bestens gelungen, Prädikat: lesenswert!
Ich mag solche Geschichten und bin mir sicher, auch die kleinen Kinder haben daran ihre Freude.

Sehr gern gelesen und mich verzaubern lassen.

Lg von Lai
__________________
.................................................. ...........................................
"Manchmal ist es so demütigend, ein Mensch sein zu müssen..." Erich Kykal
Lailany ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.01.2015, 09:33   #3
Friedhelm Götz
Schüttelgreis
 
Registriert seit: 02.11.2011
Beiträge: 954
Standard

Liebe Lai,

vielen Dank für die überaus lobenden Worte! Du hast recht, bei meinen "Märchen von Tante Klärchen" handelt es sich um einen Zyklus von "Märchen und Sagen aus uralten Tagen", dessen Schluss du ja schon kennst: das Märchen vom "Tatzelwurm im Watzelturm".

Liebe Grüße
von Fridolin
Friedhelm Götz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.01.2015, 13:49   #4
Panzerknacker
Mal lachend - mal traurig
 
Benutzerbild von Panzerknacker
 
Registriert seit: 13.02.2009
Ort: Da wo Napoleon noch nie kämpfte
Beiträge: 1.613
Standard

Hallo Fridolin

das musst du unbedingt denen von Google melden,
die haben keine Ahnung. Schreiben was von Arabern und so ein Zeug

schöne Grüße
der Knacki
__________________
Ich bin ein Niemand.
Niemand ist perfekt.
Also bin ich perfekt.
Panzerknacker ist offline   Mit Zitat antworten
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