25.01.2015, 10:01 | #1 |
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Kuppenplauderei
Kuppenplauderei
Die Wasserkuppe in der Rhön ist eher schüchtern als obszön - kein schroffer Fels, kein steiler Hang; die Fuldaquelle ziert den Gang zum höchsten Punkt des Landes Hessen – von „Berg“ zu sprechen, wär vermessen. Im südlichen Namibia liegt (ein paar Meter niedriga) im Diamantensperrgebiet ein Namensvetter, doch man sieht kein Wasser hier, weil es verschwand - zurück blieb reichlich Wüstensand. Ein weit entfernter Namensbruder (jetzt läuft die Story aus dem Ruder) umkreist auf einer Keplerbahn die Sonne, weshalb momentan, trotz echt bizarrer Kletterrouten, kaum Touris diesen Felsen fluten. Aus dem unvollständigen Zyklus ‚512 Berge, die nach einem Asteroiden benannt wurden‘ . Geändert von Bodo Neumann (01.02.2015 um 16:55 Uhr) |
25.01.2015, 10:37 | #2 |
TENEBRAE
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Hi, Bodo!
Berge werden nach Asteroiden benannt? - Ist es nicht anders herum logischer??? Peanuts: Der erste Reim wirkt im ersten Mpment etwas herbeibemüht - aber finde mal einen vernünftigeren Reim auf "Rhön"! ("schön"?) - ehe man merkt, dass es hier um heitere Nonsens-Lyrik geht. S1Z6 - Das "wär" kommt längst ohne Apostroph aus. Ich tendiere dazu, diese Stricherl wo möglich zu vermeiden, weil sie das Schriftbild beunruhigen. Noch dazu, wenn es ein "falsches" Stricherl ist, nämlich ein französisches! Der deutsche Apostroph findet sich (zumindest auf meiner Tastatur) unter "shift/Raute", gleich links von "Enter". In S2 wiederholt sich das bemühte Reimen mit "Namibia" - hier allerdings deutlich hervorgehoben, was dem Leser sofort mitteilt, dass es im Rahmen der lustigen Lyrik so gewollt ist. Kein Komma am Ende von S3Z5. Inhaltlich gut aufgebaut - vom (dem Leser) Nahen ins immer Fernere (und Abstrusere) - und angenehm lesbar. Die Conclusio stimmt heiter - der beste Lacher zuletzt, so soll es sein! Sehr gern gelesen! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (25.01.2015 um 10:42 Uhr) |
25.01.2015, 12:20 | #3 | |||
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Hallo Erich,
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Ich denke, so müsste es jetzt passen. Gruß Bodo P.S.: Bevor ich "Rhön" auf "schön" reime, muss man mir schon Gewalt androhen - es sei denn, der Kontext wäre total abgefahren. |
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25.01.2015, 12:59 | #4 | |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hey Bodo,
Ein Meisterwerk im vierhebigen Jambus und kein Trochäus weit und breit. An der Ausführung gibt es nichts zu mäkeln, einzig S1Z2 scheint dem Reim geschuldet. Wie kämen sich denn Skiläufer, Sternengucker oder Paraglider und der luftigen Höhe von knapp 1000m vor, so sie Wahl hätten zwischen schüchtern und obszön? Ich würde „obszön“ für ein solch anmutiges Naturdenkmal nicht benutzen. Ein Vorschlag … wie wäre es mit dem einfachen und schon angedachten „schön“? Die Wasserkuppe in der Rhön Passt doch gut zur Kinderrodelbahn. Eky hat dich ja schon in die Geheimnisse der Tastatur eingeweiht. Es gibt aber noch einen Trick für das Auslassungszeichen … Zitat:
Gerne gelesen, Gruß vom Hans p.s. Den einhändigen Hebungstoni habe ich mir schon 2012 bei der VG Wort sichern lassen. Da ich deine Arbeit aber sehr schätze und dieses Idiom auch gut passt, kannst du es bis auf weiteres verwenden. p.s. p.s. Ich sehe gerade, unsere Beiträge haben sich überschnitten - insofern .... nein, Gewalt androhen darf nicht sein. Dann war es nur ... wie der Titel ja einlädt - eine "Rhön/schön Plauderei
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chorch chorch Geändert von Hans Beislschmidt (25.01.2015 um 19:10 Uhr) |
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26.01.2015, 18:10 | #5 |
Slawische Seele
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Beiträge: 5.637
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Hallo Bodo,
das "Abstruse" darin macht den Lacher daraus. - Eine Plauderei, die nachhaltiger wirkt. Die meisten Plaudereien gehen unter, als wären sie nie geschehen. Toll gemacht. - Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
26.01.2015, 19:54 | #6 | ||
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27.01.2015, 14:42 | #7 | ||
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hey Bodo,
Zitat:
Mein Vorschlag mit dem Popo kam ja nicht von ungefähr, denn ich habe mich (p)topographisch schlau gemacht und unweit der Wasserkuppe den bedeutenden Fremdenverkehrsort „Poppenhausen“ (wie? - nur 2623 Einwohner) entdeckt. Vielleicht steigt ja das dortige Fremdenverkehrsamt ein, wenn man ihnen den Reim schmackhaft macht. Man müsste natürlich umtexten, ähnlich wie …. Die Wasserkuppe in der Röhn Und man hätte noch die Zitat:
Gruß vom Hans p.s. Ich weiß die Werbung wohl zu schätzen. Als Journalist bist du sicher auch bei der VG Wort. Von einem Standbein kann man zwar n o c h nicht sprechen aber vorausschauend habe ich mir noch: „Metrischer Gralshüter und hyperventilierender Kadenzenreiter“ gesichert.
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chorch chorch Geändert von Hans Beislschmidt (27.01.2015 um 14:48 Uhr) |
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28.01.2015, 19:46 | #8 | |
Hofnarr
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Hallo Bodo,
alter Sternen- und Gipfelgucker! Ganz schön elegant, wie Du Lichtjahre entfernte Namensvettern miteinander verkupp(el)st. Das doppeldeutige "vermessen" fügt sich schön in die dreideutigen und -strophigen Wasserkuppenplaudereien ein. Zitat:
Liebe Grüße, Stefan |
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31.01.2015, 10:18 | #9 | ||||
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Hallo Hans, |
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01.02.2015, 10:17 | #10 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Liebe Bodo,
ich finde dein Gedicht lustig und humorvoll. Aus der Keplerbahn müsste ein "p" herausfallen. Liebe Grüße Thomas
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
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