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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 23.02.2016, 14:14   #1
juli
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Standard Aneinander vorbei



Aneinander vorbei

Gedanken kann man niemals lesen.
Menschen meinen, es sei still.
Wir sind lauter Einzelwesen,
unvollkommen, manchmal schrill.

Auch wenn wir weise Worte finden,
stehn wir, wie vor einem Baum.
Manchmal dient das Wort "verbinden"
nur dem eignen Seifenschaum.



eKys Version:

Niemand kann Gedanken lesen.
Menschen meinen, es sei still.
Wir sind lauter Einzelwesen,
unvollkommen, manchmal schrill.

Weise Worte, die wir finden,
stützen keinen hohlen Baum.
Manchmal dient das Wort "verbinden"
nur dem eignen Seifenschaum.


Geändert von juli (05.03.2016 um 14:11 Uhr)
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Alt 23.02.2016, 21:07   #2
Agneta
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kluge Worte, liebe Syri-jeder hat seinen Blickwinkel, der teilweise geprägt ist, teilweise auch von innen kommt.
Verbinden ist schwer, da muss man schon auf derselben "Wellenlänge" sein.
LG von Agneta
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Alt 24.02.2016, 10:28   #3
juli
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Standard Hallo Agneta :)

Manchmal kann man auch sagen was und wie mal will, wenn die Chemie nicht stimmt, dann nützen auch Worte nichts.

Zum Beispiel das Wort: Verbinden

Bedeutet für den Einen, eine Wunde verbinden, die Eisenteilchen verschweißen, Heiraten, wenn zwei Seelen zu einer verschmilzt, sich wieder vertragen...... und und und....

Man kann nicht davon ausgehen, wenn sich zwei Menschen treffen, daß die sich auch verstehen. Dazu gehört auch noch das Sehen, Riechen, Fühlen ( die Haut anfassen, aber auch "was für ein Gefühl" habe ich und der Andere.

Das hier war ein kurzer Gedanke, denn ich verwortet habe.

Ich bedanke mich fürs Lesen und für Deine Gedanken.

LIebe Grüße sy

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Alt 24.02.2016, 18:32   #4
Chavali
ADäquat
 
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Liebe syri,

stimmt, Worte verbinden die Menschen immer nur dann, wenn die Chemie stimmt,
wie man so schön sagt.

Dazu passt, wenn man sagt: Der erste Eindruck ist immer der beste (im Sinne von wahr oder genau)

Du hast dazu ein kluges Statement verfasst! Gefällt mir!

Lieben Gruß,
Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 24.02.2016, 18:39   #5
Dana
Slawische Seele
 
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Liebe Syranie,

wie wahr. Jeder ist ein kleines und unbegreifliches "Universum". Selbst Vertrautes und Bekanntes wird immer wieder neu "entdeckt", belegt und korrigiert.
Man kann es dann nur als Tatsache annehmen und selten mit weisen Worten verbinden.
Das sind weise Gedanken, die Du da verwortet hast.


Zitat:
Zitat von syranie
Gedanken kann man niemals lesen.
Menschen meinen - es ist still.
Wir sind alles Einzelwesen,
fehlerhaft und manchmal schrill.


Auch wenn wir weise Worte finden,
stehen wir vor einem Baum.
Manchmal schafft das Wort: Verbinden -
nur den eignen Seifenschaum.
Der 3. Vers in der ersten Str. meint: "Wir alle sind Einzelwesen,"

Ich verschlimmbessere ein wenig und Du schaust mal:

Gedanken kann man niemals lesen.
Menschen meinen, es sei still.
Wir sind lauter Einzelwesen,
unvollkommen, manchmal schrill.

Auch wenn wir weise Worte finden,
stehn wir, wie vor einem Baum.
Manchmal dient das Wort -verbinden-
nur dem eignen Seifenschaum.

Gern gelesen und mit eigenem Verstehen ein wenig umgenannt.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.02.2016, 20:23   #6
juli
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Standard Liebe Dana:)

Ja, jeder ist ein kleines Universum, und in sich selbst entdeckt man auch immer wieder Überraschungen. Ebenso bei Anderen. Am besten die "Chemie" stimmt

Ich bin deinen Gedankenanstubbsern gerne gefolgt. Der Sinn wird ja nicht verändert, nur verbessert.

Ich bedanke mich für dein Schlausein

Liebe Grüße sy.

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Alt 02.03.2016, 20:15   #7
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Moin syranie,

auch mir gefällt dieser Text gut und es gibt nichts zu sagen, was meine Vorschreiberinnen nicht schon erwähnt hätten.
(Und seltsam, ich bin auch bisher der einzige männliche Kommentator in diesem Faden.)

Aber richtig, jeder Mensch beherbergt sein eigenes Universum, denn die Sicht auf die Welt ist und bleibt immer subjektiv und den eigenen Fähigkeiten angepasst.

Da sich jeder Mensch im Mittelpunkt seiner Welt befindet, finde ich den Schluss ein wenig schade.

Letztendlich weiß ich, dass ein Menschwesen im Vergleich zum Universum tatsächlich nur wie Seifenschaum ist, der plötzlich entsteht und genau so schnell wieder vergeht, weil die Bläschen ständig platzen, doch ein wenig mehr Begeisterung könnte ich mir schon vorstellen.
Wie gesagt, man kann es so schreiben, aber poetischer fände ich, wenn das "Wort -verbinden-" dem eignen "Sehnsuchtstraum" dienen würde.

Da kannst du ja mal drüber nachdenken und wenn es dir nicht gefällt auch gern wieder verwerfen.

Der Text hat mir gut gefallen.


In diesem Sinne gern gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald


__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 02.03.2016, 20:45   #8
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Beiträge: 8.570
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Hi, Sy!

Zitat:
Zitat von syranie Beitrag anzeigen
Aneinander vorbei

Gedanken kann man niemals lesen.
Menschen meinen, es sei still.
Wir sind lauter Einzelwesen,
unvollkommen, manchmal schrill.

Auch wenn wir weise Worte finden,
stehn wir, wie vor einem Baum. Kein Komma nach "wir".
Manchmal dient das Wort -verbinden- Wären Anführungsstriche hier nicht besser? Oder verwendest du die "Binde"striche hier bloß des Namens wegen?
nur dem eignen Seifenschaum.
Hübsche kleine Moralwatsch'n, das! Allerdings scheinen mir die beiden Strophen keinen direkten Sinnzusammenhang zu haben: S1 beschreibt die Isoliertheit des Individuums, S2 wendet sich gegen Selbstbeweihräucherung - so zumindest interpretiere ich den "eignen Seifenschaum". Wo ist der rote Faden - oder entgeht mir hier etwas?

Einige stilistische Kleinigkeiten:

Die jeweils erste Zeile der Strophen beginnt unbetont, die drei folgenden sind betont. Das kann man mögen oder nicht - ich eher nicht, aber das soll hier nicht wichtig sein. Frage ist nur, ob du es bewusst so gemacht hast oder nicht.
Darum ein Alternativvorschlag mit klarem, homogenem Takt.


Niemand kann Gedanken lesen.
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stützen keinen hohlen Baum.
Manchmal dient das Wort "verbinden"
nur dem eignen Seifenschaum.


Gern gelesen und beklugfummelt!

LG, eKy
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Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
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Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.03.2016, 13:38   #9
juli
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Hallo Faldi, hallo eKy

Juchuu, ein Mann! Und noch Einer! Nein im Ernst, das hier ist ein Gedanke, den ich aufgeschrieben habe. Er steht dafür, daß sich Menschen unterhalten und sogar die gleichen Worte sagen, und sich trotzdem nicht verstehen, weil "die Eben" nicht klar sind. "Ebenen" von Gemeinsamkeiten, wie gleiche Wellenlänge, der gute Duft des Anderen, denn wenn man den Anderen nicht riechen kann nützt auch alles Gerede nichts. Es kann als Watschn verstanden werden werden, so wie eKy es sagt.

Jeder ist ja für sich ein Individium und komplex, der Seifenschaum ist hier eher so zu verstehen: Das wenn Zwei miteinander Reden und sich nicht verstehn und dann weiterreden, es nur dem eigenen Ego dient. Es kann schlimmsten Falles auf ein Klugscheissen hinauslaufen.... Paardiskussionen (kenne ich auch) enden manchmal im Nichts, weil die Ebenen des Verstehens nicht vorhanden waren. So etwas gilt auch in der Politik, einfach im Zwischenmenschlichen.

eKy, ich habe dieses Gedicht schnell geschrieben, und habe nicht an der Metrik gefeilt Schande über mein Haupt, aber ich stehe zu dieser Unvollkommenheit und lasse diesen Text so wie er ist.

Danke an Euch Beiden.

Liebe Grüße, ich hoffe wir verstehen uns, sy



Geändert von juli (05.03.2016 um 13:54 Uhr)
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Alt 06.03.2016, 19:32   #10
Hollerith
Matador mit Adlerblick
 
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Hallo syranie,

aneinander vorbei reden - ja, das ist ein menschliches Problem. Das Reden überhaupt, scheint mir, ist ein Problem.
Würde man mehr miteinander reden, gäbe es viele Mißverständnisse nicht.
Aber so ist der Mensch, so war er und so wird er immer bleiben.

Ob das in der Tierwelt genauso ist - wahrscheinlich nicht

Mir gefällt, wie du die Sache siehst und verdichtet hast.

Gruß, Holle
__________________
Mit Adleraugen such ich dich, durch Adleraugen find ich dich.
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