18.02.2009, 02:50 | #71 |
Lyrische Emotion
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Zügellos
Zügellos
Es streben manche jungen Dichter sich von den Regeln zu befreien. Sie halten sich für große Lichter mit ihren freien Künsteleien, die ohne Form und immer schlichter ganz dreist die Dichtkunst nur entweihen. Das Denken wird heut, umgekehrt, vom eigentlichen Sinn entleert. Doch selbst die frechen Spatzen pfeifen nach Regeln, um zu überleben. Wie kann ein Dichter heut noch reifen, weiß er sich nicht der Kunst zu geben? Wie soll er nach den Sternen greifen, fehlt ihm doch jegliches Bestreben nach dem soliden Grundgerüst - er glaubt, daß ihn die Muse küßt. Es ist ganz klar am Geist zu sehen, wie sie sich minimal beschränken. Obwohl Planeten stets sich drehen, erblicken sie nur mit Verrenken die Sonne auf- und untergehen. Es fehlt wohl nur am klaren Denken. Ich sage einfach und ganz schlicht, das Unvermögen kann es nicht. Falderwald . .. .
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18.02.2009, 02:52 | #72 |
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Raumland
Raumland
Im Raumland meiner Phantasie schuf ich mir eine Dichterinsel, ein Aquarell aus Poesie, gemalt mit einem weichen Pinsel und einem Hauch Melancholie. Im Zentrum dieser Zauberwelt entstehen sanfte Melodien, die auf romantisch schönem Feld so prachtvoll lyrisch sind gediehen, weil nichts die Sinne dort verstellt. Es findet sich ein Wort im Wort und bildet dort in Molekülen den sanftharmonischen Akkord von zart verdichteten Gefühlen aus Liebe, die nie mehr verdorrt. Falderwald . .. .
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18.02.2009, 02:53 | #73 |
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Der Himmel brannte...
Der Himmel brannte...
Das Glück, daß wir an eurem Tische saßen, wie ihr das Brot, den Wein mit uns geteilt, auch wie ihr führtet uns durch eure Straßen, es hatte uns für den Moment ereilt. Ihr wart so voller Stolz und eure Freude erschien uns nicht als hättet ihr's gespielt, ganz souverän entstand ein Grundgebäude, in dem die Liebe einen Raum erhielt. Wir fühlten uns in diesem Haus geborgen, und spürten eures Lebens Zuversicht, vergänglich ist das Gestern doch fürs Morgen beschenkten wir uns mit dem Freundschaftslicht. Das Licht hat einen Funkelglanz besessen, erstrahlte prachtvoll und in Harmonie, denn eines werden wir wohl nie vergessen: Der Himmel brannte über Sanssouci... ~~~Danke A + T~~~ Falderwald . .. .
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18.02.2009, 02:54 | #74 |
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Lautes Schweigen
Lautes Schweigen
Ein Schweigen sagt oft mehr als tausend Worte, es spricht aus, was man sich sonst nicht traut, wir alle kennen diese Art und Sorte, still und leise, aber dennoch laut. Nur falsche Sätze können uns belügen, und am Ende wird es allen klar, sich manchmal besser stille zu begnügen, denn ein Schweigen ist wohl immer wahr. Gedanken können durchaus auch verletzen, weil sie oftmals grausam sind und schrill, drum muß ein jeder immer neu abschätzen, ob er Reden oder Schweigen will. Falderwald . .. .
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18.02.2009, 02:55 | #75 |
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Oh lieber Gott,
Oh lieber Gott,
ich hätte da mal ein paar Fragen, es quälen mich doch viele Zweifel, ja, auch ein leises Unbehagen beschleicht mich vor dem Gang zum Teufel. Du bist unfassbar uns als Wesen, die Schöpfung lag in deinen Händen, und hast uns dazu auserlesen, die Liebe dieser Welt zu senden. Doch schenktest du den freien Willen uns dummen, treuen Schlachthausschafen, nur um uns heimlich und im Stillen mit Höllenfeuer zu bestrafen? Das will mir keinen Sinn ergeben in diesem göttlichen Theater. Erschufst du nicht das ganze Leben als Mutter und zugleich als Vater? Das ist das höchste Liebesglück und wurde uns schon angeboren, wir kehren alle einst zurück, denn nichts und niemand geht verloren. Grüß alle, die schon zu dir kamen. Amen. Falderwald . .. .
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18.02.2009, 02:56 | #76 |
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In deinen alten Wänden
In deinen alten Wänden
In der ganzen Wohnung brennen Kerzen, kleine Teelichter in Form von Herzen. Du sagtest mir, sie seien dir Symbole und bräuchtest diesen Flackerschein zum Wohle, damit du in den einsam langen Nächten ein wenig Licht hast, um den dunklen Mächten, die an deiner Seele nur schmarotzen, mit ein wenig Helligkeit zu trotzen. Leise spielt das Radio dir Lieder, sanft dringt die Musik in deine Glieder. Ein Dasein in gespensterhafter Stille, ganz ohne Töne, wäre nicht dein Wille, weil sonst die unerfüllten Emotionen am Ende die Gedanken nicht verschonen, die in stiller Finsternis versinken, da sie doch in Wehmut nur ertrinken. Alles scheint im Alter nun verloren, Träume stehen außen vor den Toren. Die leise Hoffnung auf ein neues Morgen bleibt in betagter Sehnsucht tief verborgen. Der Preis des langen Lebens ist Verstehen, daß alle Lieben früher von dir gehen. Ein Besuch in deinen alten Wänden: Ich hör zu und halt dich bei den Händen. Falderwald . .. .
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18.02.2009, 02:57 | #77 |
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Daß Frauen immer reden müssen
Daß Frauen immer reden müssen
Daß Frauen immer reden müssen, liegt wohl in ihrer Frau-Natur. Sie sind des Mannes Sprachgewissen, sowie des Kreises Quadratur. An deiner Backe hängt ein Knopf, den kannst du schon im Spiegel sehen, ja, langsam wirst du wirr im Kopf, die Welt beginnt sich bald zu drehen. Du weißt noch nicht, wie dir geschieht, kriegst nur noch raus, ja wenn und aber, da trifft dich kräftig wie ein Schmied ihr hammerhartes Wortgelaber. Selbst wenn du blass wirst nach dem Schock vor Atemnot und Herzbeklemmung, wird ihr geballter Worteblock dich weiterquälen ohne Hemmung. Zufrieden sind die Frauen nie, sie sind auch Meister im Verhören, da nützt auch keine Strategie, in Demut Treue zu beschwören. Sie sind gar wahre Worterfinder, ein Dichter könnte neidisch sein. Zur Folter und als Männerschinder benutzen sie ihr Zungenbein. Bald träumst du auch im Schlaf davon, und Panik will dich ständig plagen. Ein großes Todeslexikon verfolgt dich, um dich zu erschlagen. Ja schließlich gehst du zum Psychiater, erzählst ihm, welches Los dich stört. Er sagt als Mann, nicht als Berater, er habe immer weggehört. Den guten Rat nun anzuwenden erscheint direkt ein wenig grob, weil Frauen das wohl auch verständen, drum tue Mann denn auch, als ob. Und hilft dann keine Wortelist, beginnt sie zärtlich dich zu küssen, dann merkst du schon, wie du vergißt, daß Frauen immer reden müssen... Falderwald . .. .
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18.02.2009, 02:58 | #78 |
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Deutschland. Ein Ammenmärchen
Deutschland. Ein Ammenmärchen
Einst fühlte ich mich gut in dir geborgen, ich glaubte an das "brüderlich mit Herz und Hand", doch heute plagen mich die größten Sorgen, in welche Richtung gehst du nur mein Vaterland? Der Präventivstaat droht in kleinen Schritten, bis hin zur Überwachung ist es nicht mehr weit, das Grundgesetz wird immer mehr beschnitten in einer schier unglaublichen Geschwindigkeit. Computer gründlich auszuspionieren, der Fingerabdruck auf dem Personalausweis, Mobilfunknutzer zu lokalisieren, was da noch alles kommen mag, wer weiß, wer weiß? Minister Wolfgang wird es sicher richten, so klopft er bald die bösen Terroristen weich, kann nebenbei auch kleine Gauner sichten und schafft dabei versehentlich das vierte Reich. Und die Frau Angela schaut stumm, doch christlich in der Runde rum. Die Arbeitgeberschaft kann endlos walten, so wird Beschäftigung zum teuren Privileg, und die Gewerkschaft soll die Fresse halten, wer meckert wandelt heut auf einem schmalen Steg. Gesunken sind die Arbeitslosenzahlen, die großen Firmen machen immer mehr Gewinn, weil sie den Arbeitnehmern Löhne stahlen, die Kaufkraft sinkt, bald ist die Konjunktur dahin. Das alles sind wohl neue deutsche Zeiten, der Bürger ist verweichlicht und sentimental, darauf will man ihn langsam vorbereiten, das nennt sich christlich, demokratisch und sozial. Doch alles ist nur gut gemeint, sagt Kumpel Kurt, der Menschenfreund. Die Dummen sind erneut die deutschen Wähler, sie glauben alles was da glänzt ist Schwarz Rot Gold, denn diese demokratischen Erzähler berichten Ammenmärchen, die ihr hören wollt. Falderwald . .. .
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18.02.2009, 02:59 | #79 |
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An einem schönen Sommertag
An einem schönen Sommertag
An einem schönen Sommertag geh ich des Abends gern spazieren, weil ich den roten Himmel mag, den Licht und Wolken inszenieren. Der Tag verklingt, es wird ganz still, ein Gluten schimmert durch die Bäume, die Nacht klopft an und wenn ich will, dann öffnet sich mein Tor der Träume. Es ist der schönste Augenblick wenn Tag und Nacht zusammenfließen, und ihr gemeinsames Geschick in trauter Zweisamkeit genießen. Beim allerletzten Tagesklang zieht Dunkelheit nun in die Weite, doch ich bin nicht mehr länger bang, denn ich hab dich an meiner Seite. Nach einem schönen Sommertag geh ich im Dunkeln gern spazieren, weil ich die kühlen Nächte mag, durch dich muß ich nicht länger frieren. Falderwald . .. .
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18.02.2009, 03:00 | #80 |
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Der Befund
Der Befund
Nein, nein, mir geht es wirklich gut, ich danke Ihnen, daß Sie fragen, die Nackenwirbel sind zwar stets akut, auch hab ich Schluckbeschwerden bis zum Magen, jedoch im Kot ist noch kein Blut. Der Reflux hat fast aufgehört, ein leichter Kropf ist mir zueigen, was mich jedoch nicht weiter stört, solange wie die Hämorrhoiden schweigen, und mir der Darm nicht wieder röhrt. Die Haltung ist ein wenig schief, das linke Knie ist angeschlagen, weshalb ich lange nicht mehr lief, so wie in jungen und gesunden Tagen, doch ist das jetzt rein subjektiv. Die Gallensteine geben Ruh', solang' ich keinen Kaffee trinke, die Prostata schließt schmerzlos zu, nur manchmal quält sie mich, bis ich versinke im Schmerz, mit dem bin ich per du. Zum Freuen gibt es keinen Grund, politisch nicht und nicht auf morgen, denn überall gibt's etwas Schwund. Doch machen Sie sich bitte keine Sorgen - ansonsten bin ich kerngesund. Falderwald . .. .
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