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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 12.06.2016, 20:19   #1
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Beiträge: 3.375
Standard Gefundene Freiheit

Gefundene Freiheit

In sich selbst überstürzt,
ein dem Käfig entkommener Vogel,
wollte ich selbstbefreit
Gesetze nicht erleiden,
doch mit der Zeit
erkannte ich bescheiden,
ich gehe nur,
als folge ich der Spur,
die du mir vorgeschritten,
die wunderbar
mich Tastenden begleitet,
mich ganz und gar
zu wahrer Freiheit leitet.



P.S.: Ein Form-Experiment
__________________
© Ralf Schauerhammer

Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
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Alt 12.06.2016, 23:17   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Zitat:
Zitat von Thomas Beitrag anzeigen
Gefundene Freiheit

In sich selbst überstürzt,
ein dem Käfig entkommener Vogel,
wollte ich selbstbefreit
Gesetze nicht erleiden,
doch mit der Zeit
erkannte ich bescheiden,
ich gehe nur,
als folge ich der Spur,
die du mir vorgeschritten,
die wunderbar
mich Tastenden begleitet,
mich ganz und gar
zu wahrer Freiheit leitet.
Hi Thomas!

Ein Experiment? Interessant. Mal sehen:

Reimschema: A B CDCD EE F GHGH

Dreizehn Zeilen, fünf Reime.

Heber: 3433 2323 3 2323

Auftakte (b für betont, u für unbetont): bbb uuuuuuuuuu

Kadenzen: mwmwmw m mwmwmw

Keine durchstrukturierte Ordnung - und doch liest es sich gut!

Ein schönes Beispiel für etwas, worüber ich anderswo gerade mit jemandem diskutiere: Ob Metrik und Regelmaß für wahre Lyrik unverzichtbar sind oder nicht. Du zeigst mit diesem Experiment, dass es - richtig gelesen - auch sehr wohl auf harmonischen Sprachfluss und zwingende Sprachmelodie ankommt, damit ewas als lyrisch empfunden wird.

Darf ich diesen Text kopieren und drüben als Beispiel zu meinen Gunsten anführen? Ich bin nämlich überraschenderweise derjenige, der behauptet, dass Metrik nicht immer alles ist ...

Sehr gern gelesen!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.06.2016, 00:11   #3
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Beiträge: 3.375
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Lieber Erich,

vielen Dank und selbstverständlich kannst du den Text für deine Diskussion verwenden.

Liebe Grüße Thomas
__________________
© Ralf Schauerhammer

Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
Thomas ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.06.2016, 18:10   #4
Dana
Slawische Seele
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard

Lieber Thomas,

sehr schöne weise Gedanken.

Es liest sich "leicht und melodisch" - Experiment gelungen!

Freiheit kann man sehr unterschiedlich definieren. Wahrscheinlich lässt sie sich nicht auf einen "Nenner" bringen.
Ich lese hier ein Kompliment an einen Partner oder eine Partnerin heraus.
Eine großartige Anerkennung der Freiheit in "Unfreiheit".

Gefällt mir sehr.

Liebe Grüße
Dana

Ein kleiner Tippfehler:
Zitat:
Zitat von Thomas
ich gehe nur,
als folgte ich der Spur,
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.06.2016, 15:11   #5
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
Standard

Liebe Dana,

vielen Dank für den schönen Kommentar. Bezüglich des "t" bin ich mir nicht ganz sicher, ob der Konjuntiv II genutzt werden muss, oder ob hier der Konjunktiv I ausreicht. Rein von Klang her gefällt mir "folge" besser. Ich würde mich freuen, wenn mir jemand genau erklärt, warum "folgte" stehen muss und es natürlich sofort ändern.

Liebe Grüße
Thomas
__________________
© Ralf Schauerhammer

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