28.05.2018, 20:11 | #1 |
TENEBRAE
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Seelenverkäufer
Den Bug zerschunden von den Kollisionen,
die keinen stören, fährt das Narrenschiff mit allen, die es wie ein Volk bewohnen und sich verschaukeln lassen, Richtung Riff. Der Mann am Steuer sieht den Kurs verschwommen, die Brille in der Hand, doch in Gedanken. Der Maschinist erbricht sich, liegt benommen von Abgas hustend auf den morschen Planken. Der Ausguck schreit sich unablässig heiser, doch niemand hört auf ihn, den Ungelenken. Zur Nacht erst wird er endlich etwas leiser - Gefahr kann jeder sich ins Dunkel denken. Und die Matrosen spielen trunken Fangen mit irgendetwas, das sie kaum erkennen, und alle Lieder, die sie früher sangen, verschweigen sie, wo sie vor Geilheit brennen. Bei voller Fahrt lässt man den Anker fallen und wettet lüstern, wann die Kette bricht, und während Gläubige von Eden lallen, verbirgt ihr Gott beschämt sein Angesicht.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (28.05.2018 um 23:19 Uhr) |
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