20.06.2019, 16:48 | #1 |
Neuer Eiland-Dichter
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Was Frauen wollen
Ein Prinz wollt ne Prinzessin frein,
drum stand er auf dem Turme. Er schaute so ins Umland rein und suchte nach dem Wurme. Ihm ward gesagt die Freierei ums holde Weib ist mutig, denn in dem Land ein Drache sei der böse ist und wutig. Und zum Beweis der Mannbarkeit zog Prinz nun ins Revier. „Hier komme ich und mach dich breit, dein Haupt gehört bald mir.“ Sie kämpften bald so hin und her der Drache heftig lachte. Er nahm den Jüngling am Revers, worauf wohl dieses krachte. „Mein Lieber,“ sagte Dracherich „mir macht es Spaß fürwahr, drum schone ich und hole Dich genau in einem Jahr. Und bringst du mir die Antwort dann auf eine kleine Frage wirst Du verschont und lebst fortan ganz ohne Drachenplage.“ Der Prinz gar schlotterlich im Hemd, schlägt ein in diesen Pakt. Die Frage ist auch ihm nicht fremd. Die Antwort ist vertrakt. „Was wollen Frauen? find´s heraus!" Der Drache spricht´s und schwindet. Der Prinz ist froh, die Schlacht ist aus mal sehn ob er sie findet. So zieht der junge Held durchs Land, befragt bald Jung und Alt, den Schmied, die Magd, den Bücherband, den Abt, die Geistgestalt. Vergebens müht sich unser Prinz nicht einer kann´s ihm sagen. So streicht die Zeit in die Provinz. Sein Los droht in acht Tagen. Betrübt sitzt er am Brunnenrand und hat schon abgeschlossen. Ein hässlich, altes Weib dort stand und hat ihn nassgegossen. „Wach auf du feuchter Kümmerlich. Die Antwort hat Nivau. Eine Bedingung habe ich: Nimm mich zur Ehefrau.“ Drauf schaut sich unser armer Held die Hex genauer an und schreckt zurück, sie ist entstellt. (Niiiiie werd ich Ehemann. Doch andrerseits hab ich die Wahl Tod oder Leben wähl isch.) Der Prinz entscheidet wieder mal Sagt „Ja“. Die Hex lacht hämisch. Drauf ward die Hochzeit schnell gemacht. Bald hat sich’s rumgesprochen. Nun droht dem Mann die Hochzeitsnacht. Er weint.... er hats versprochen. Doch als er tritt zum Ehebett, da kann er’s gar nicht fassen. Es liegt ein Traumweib in brünett. Er kann nicht von ihr lassen. Sie spricht: „Nur eins was ich noch wissen mag. Du musst dich jetzt entscheiden. Willst du mich jung nur noch am Tag und nachts die Hexe leiden? Du kannst mich jede Nacht auch kosen in dieser fraulichen Gestalt. Doch tags werde ich metaphosen Da bin ich hässlich grau und alt.“ Der Königssohn reibt sich das Kinn „Was wollen nur die Frauen?“ Urplötzlich gibt die Frage Sinn und spricht voll Selbstvertrauen: „Nun sag, oh Holde, Liebste mein, die du mein Hunger stillst. Entscheide selbst was magst DU sein, entscheide wie DU willst.“ Da ward der Bann vom Land gefegt. Die Hexe war gar keine. Die Drachenherrschaft war besiegt. Die liebe Sonne scheine. |
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