Quelle des Reims

[thommi]

Gedichte müssen sprachlich fließen,
kompakt, rhetorisch stets gediegen,
ihr Inhalt soll sich gut erschließen,
und sich in feine Zeilen schmiegen.

Der Reimer leimt sich was zusammen,
Beton nutzt er und Ziegelsteine.
Er schafft es, Silben einzurammen,
doch achtet er nicht auf das Feine.

So sind am Ende solch Konstrukte
das hirnerschütternde Gewinsel
beleidigender Reimprodukte
von einem armen Einfaltspinsel.

Kein Dichter würde es je wagen,
in der Manier sich zu bequemen,
er würde es sich untersagen
und müsste sich dann auch nicht schämen.

Nur leider gibt es viele Reimer,
die ihre Quellen frei entfalten,
doch sind sie wie ein Loch im Eimer
und können nicht mal Wasser halten.