22.12.2011, 06:43
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ADäquat
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Vineta
Nachts kam der Sturm und die Wogen, sie brachen
mit berstender Wucht auf das Küstenland ein,
zerstörten die Häuser, die Kirche, den Hafen
und ließen nichts übrig, kein Bein, keinen Stein.
Schon lang vor dem Unglück erschien die Vision
vom doppelten Bild einer blühenden Stadt,
von Türmen und Mauern und all seinen Menschen,
die waren von Hochmut und Luxus so satt.
Die Ältesten rieten: Verlasst doch den Ort,
sonst taucht uns verheerender Sturmwind hinfort,
denn sieht man gedoppelt alles rings um uns her,
dann teilt sich das wütende, strafende Meer!
Es wird uns verschlingen, es wird unser Grab!
Doch Hochmut war stärker als der Verstand,
ein paar Tage später verschwand dieses Land.
Es stürzte und fiel in die Tiefe hinab.
Noch heute hört man an ruhigen Tagen
die ewigen Glocken des Kirchturmes schlagen.
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© auf alle meine Texte Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz
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Geändert von Chavali (06.01.2012 um 08:39 Uhr)
Grund: *danke* an larin
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