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Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 15.03.2011
Ort: Stuttgart
Beiträge: 1.836
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Hallo, Galapapa,
wenn du erlaubst, gehe ich am Beginn meines Kommentars auf die Versmaßfrage ein. Als Beispiel nehme ich ein paar Verse. Zitat:
Zitat:
Genau genommen handelt es sich um einen Alexandriner. Die feste Zäsur liegt bei diesem speziellen Versmaß nach der 6. Silbe, die immer eine betonte ist: Zitat:
Die inhaltliche Zweiteilung und das alexandrinische Versmaß sind in diesem Vers hier sogar absolut perfekt, wenn man den Alexandriner ganz "streng" betrachten möchte: Zitat:
Zitat:
![]() ![]() So, wie es hier im Gedicht ist, herrscht "Abwechslung", und das ist gut so! ![]() (Der "Unterschied" von Trochäus mit Auftakt und einem Jambus liegt vor allem daran, wo die "Mikropausen" liegen. Beim Trochäus mit Auftakt erfolgt nach der 1. Silbe eine dieser Pausen, beim Jambus liegt die erste Pause nach der 2. Silbe im Vers. Daher auch meine Ansicht über die "Musik" in Gedichten, denn es geht um Takt, Rhythmus und Melodie. Extrem komplex, denn das führt vom künstlichen, schriftlichen Metrum über die Prosodie bis hin zur Musik. Beim Metrum handelt es sich um Abfolgen betonter und unbetonter Silben. Bei der Prosodie geht es um Heben und Senken der Stimme, Kürzen und Dehnen von Silben und bei der Musik - hier bin ich noch "in den Kinderschuhen" ![]() ![]() Die meisten Verse in diesem Gedicht lassen sich am besten als Alexandriner und Trochäen mit Auftakt ansehen, bei einigen ist es "teils-teils", sie beginnen (rein auf die "Takte" bezogen jambisch), der Jambus"takt" kann aber nicht bis zum Ende fortgesetzt werden. Nur zur Klärung: Mit irgendeinem "falsch" hat das gar nichts zu tun! Auch nicht damit, dass ich hier angeben möchte. ![]() ![]() Es gibt auch Verse, wo das alexandrinische Versmaß nicht "perfekt" ist, aber nur die Mittelzäsur betreffend. Ich bin nicht akribisch, nein. Denn eigentlich ist es, ganz formal gesehen, kein Alexandriner, weil dieser xXx, das heißt, mit einer weiblichen Kadenz enden muss. Ich kann es gut rhythmisch lesen, da es konsequent immer 6 Hebungen sind. Ein Beispiel: Zitat:
![]() Es ist aber ein sehr schönes, gelungenes Gedicht! ![]() Von daher, lieber Galapapa, meine ich es immer ehrlich, wenn ich ein Gedicht wirklich lobe - so, wie dieses hier. Ich kann gut in einen Rhythmus finden und der Inhalt ist sehr schön. Mein Fazit: Ein sehr gutes Gedicht! ![]() Zum Inhalt: Da ich in Stuttgart wohne, habe ich den Orkan mitbekommen. Es wurde ja auch eine Wetterwarnung herausgegeben. Hinter dem Haus konnte ich sehen, wie sich die Bäume und Sträucher "durchbogen". Nicht nur, dass es stark regnete, hier bei mir war es sogar teilweise ein "Starkschneeregen". Ich wollte zuerst auch ein paar Stellen hervorheben, aber die Formulierungen sind wirklich insgesamt sehr schön, ich kann also nicht sagen, was mir nun ganz konkret am besten gefällt - auch mir gefällt "alles". ![]() Daher sage ich: Es ist dir sehr gut gelungen, die "Gewalt" des Orkans in deinen Versen "einzufangen" - d. h. sie nicht nur "darzustellen". Ich empfange beim Lesen deutliche "Bilder" und empfinde ein "Gefühl" der - ja - "Unruhe bzw. Besorgnis". Dein Gedicht ist ernsthaft gelungen, weil der Inhalt zu mir "herüberkommt". Für mich ist eines der wichtigsten Kriterien für ein "gutes" Gedicht der "Transport" des Inhalts zum Leser. Und das ist hier sehr gut gelungen, denn ich assoziiere beim Lesen einen Orkan mit allem, was "dazugehört". Ich stimme Chavi zu: Sehr kraftvoll und sehr poetisch. ![]() Sehr gerne gelesen und kommentiert. Liebe Grüße Stimme ![]()
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Geändert von Stimme der Zeit (07.01.2012 um 10:43 Uhr) |
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