30.01.2013, 18:27 | #1 |
TENEBRAE
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Opferlamm
Der zage Gang gibt unschwer zu erkennen:
So wie ein menschenscheues, zartes Reh wird er beim ersten Laut ins Dunkel rennen, denn fremder Wille tut ihm schrecklich weh. Brennt grellen Lichtern gleich in seinen Augen, egal, wie tief er auch zu Boden sieht, und was er sagen mag, es wird nicht taugen, um zu verhindern, was ihm dann geschieht. Den weichen Leib hinweggekrümmt vom harten, verächtlich hämischen und kalten Lachen vergeblich hoffend, dass die Blassen, Zarten der Welt entgehen, wenn sie klein sich machen. Und aufgespießt an tausend Geiferblicken wie ein noch krabbeln wollendes Insekt wird er zu allem, was sie denken, nicken - der Stiefel wird nicht treten, den er leckt. Was können so Gebeugte je erreichen, die niemals offen sich zu wehren wagten? Sie werden lautlos durch ein Leben schleichen, in das sie niemals eigenmächtig ragten. Sie werden von den Starken nicht geachtet, man heißt sie Feigling, Wurmgemüt, Gelichter. Nur mancher wird vom Leben nicht umnachtet, und einer ist vielleicht sogar - ein Dichter...
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (24.08.2019 um 22:25 Uhr) |
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