20.04.2013, 10:12 | #1 |
TENEBRAE
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Aprilsonett
Ein kühler Wind berührt die feuchten Zweige,
ihr erstes Grünen ruft den Frühling wach. Aus zarten Nebelfingern singt vom Dach ein Vogel dem Gemüt die zweite Geige. Denn überall ist Singen! Aus der Neige verlebten Winters steigt ein neues Licht verträumt in jedes blasse Angesicht, damit es lauschend ihm entgegenschweige. Noch hüllt die Sonne sich in weiße Schleier, verbirgt, was sie an Kommendem verheißt. Der Wind malt Rosen in den Glanz der Weiher, vergänglich wie des Augenblicks Gedanken, die sich versehnend um die Frage ranken, wann wohl der allerletzte Schleier reißt.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (09.05.2013 um 13:29 Uhr) |
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