24.05.2013, 11:32 | #1 |
Verstorbener Eiland-Dichter
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Maiwiesenfest
Zum Ball der Wiesenharlekine,
des Schmetterlings, der Honigbiene gilt’s einen Festsaal zu bereiten. Den Aufputz darf der Mai bestreiten. Es ist dem Wonnemond ein Leichtes. Zum Tanz der Wiesengaukler reicht es, das Meer der ungezählten Blüten vor tiefem Wolkenhang zu hüten. Erst sammeln sich die Musikanten, voran die schwarzbefrackt galanten, Viola-Grillen und die Hummeln, die zirpen, schnarren, summen, brummeln. Ein Käfer wählt die Ackerwinde, der Schillerfalter mit Gesinde hält Esparsetten-Blattgefieder als Logenplatz für allzu bieder. Ihn reizen eher Akeleien, die stehen in den ersten Reihen, so muss das Heupferd zum Bedauern auf einem Stern des Bocksbarts kauern. Dann geht es los, zum Auftakt schellen die Glockenblumen, Schrecken schnellen in weiten Sprüngen über Disteln, versprengte Mückenschwärme fisteln. Des Regenwurmes Hinterende gibt flott den Takt an, ohne Hände ein Meisterstück zum Schluss. Wie schade, denkt müde schon die Schaumzikade.
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Ich will mit meinen Reimen die Leute zum Schmunzeln, Weinen oder Fluchen bringen. |
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