28.09.2014, 10:21 | #1 |
TENEBRAE
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Tagleben
Der junge Tag, er will sich festlich zeigen,
erobert, glüht, hält alles in sein Licht, und sein Erwachendes entzieht sich nicht den Bildern, die ihn selbst noch übersteigen. Fast spielerisch will er die Dinge lernen, die ihn begleiten werden durch die Zeit, die ihm bemessen ist, und er wird weit und hält sein Wärmendes in alle Fernen. Der Mittag wird wie eine schöne Blume, der Tag ist nun erwachsen, im Zenit stehn Sonne und sein Wirken, und er sieht des Lebens Spur in jeder Ackerkrume. Die Erde dreht sich und der Tag wird älter, verliert an Zuversicht und an Elan. Noch immer ist die Welt ihm untertan, doch in den Schatten wird es merklich kälter. Der alte Tag, er will der Ruhe pflegen, der Abend wächst ihm kühlend ins Gesicht, und eine Nacht, die ihm von Sternen spricht, erlöst ihn zärtlich wie ein dunkler Segen.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (05.10.2015 um 21:43 Uhr) |
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