13.06.2016, 21:43 | #1 |
/ Bil-ly /
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Sonnenwende
Von Linden strömt ein süßer Duft herab,
und traumverloren schließen wir die Augen, die Schatten wiegen nichts, sie schwirren wie vergnügte Elfen, ohne Weg und Ziel; nur flüchtig kühlt der Morgentau die Wiesen - bald locken aufgekratzte Lüfte wieder. Dein lichtes Wallen ziert die Handvoll Erde, so zart erscheint es unter Laubengängen, doch oben tobt es wild und gnadenlos. Du schwingst dich auf, so kühn, zu höchstem Stande, und jagst dem dunklen König Stunden ab, um bald am Wendekreis zurück zu weichen. Gewaltig spannst du, Heldin, dort den Bogen; du kennst sie nicht, ach, Lebensspenderin, die Leiden des Verzichts, die der Fülle folgen, weißt nicht, wie tief die Feuerpfeile dringen, im Fleisch der ängstlichen Gemüter brennen, wenn Tage gleißend in die Nächte wachsen, hortensienblaue Abendhimmel mit ihren Giften uns berauschen, der Mond aus Porzellan zerspringt und milde noch aus Rissen lächelt. Du Heldin atmest Ewigkeit, empfängst im Untergang die höchsten Weihen. Mag sein, wir ahnen es ... Geändert von charis (14.06.2016 um 22:36 Uhr) |
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