24.10.2016, 12:36 | #1 |
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Horror-Clowns
Horror-Clowns (Kommentar)
Bald ist wieder Halloween und im Vorfeld dieser großartigen, von den USA übernommenen „Menschen-Erschreck-Maschinerie“, an denen von Gummibärchenherstellern bis Maskenproduzenten alle gut verdienen, hat sich eine neue, besonders perfide Abart entwickelt. Ebenfalls aus dem so biederen und hochmoralischen Amerika kommend, gibt es nun auch in diversen Städten Deutschlands so genannte „Horror-Clowns“ Das sind verkleidete Menschen, die als Zombi-Clowns mit Baseballschlägern und Messern vor Terrassentüren stehen oder die Menschen auf der Straße anmachen und verfolgen. Der letzte Schrei aus Juesei – Hey, Jimmi, isn’t it wonderful? In Leverkusen sind schon drei Fälle aufgetaucht und es ist zu befürchten, dass sich dieses Phänomen bis Halloween noch verstärkt. Da steht man fassungslos davor, denn das ist psychische Gewalt und erfüllt den Tatbestand der Körperverletzung, zumal man nicht weiß, ob diese Typen wirklich gefährlich sind und auch körperliche Gewalt anwenden würden. Obwohl die Polizei in allen Fällen schnell vor Ort war, war der Clown nicht mehr zu finden. Tja, knapp daneben ist auch vorbei. Ein Junge hat sich auf der panischen Flucht vor einem solchen Clown verletzt. Es wird empfohlen, direkt 110 zu wählen. Auswüchse einer Tradition, die hier in Deutschland gefeiert wird und von denen die wenigsten wissen, was sie eigentlich bedeutete und im Mittelalter nach sich zog. Halloween müsste eigentlich verboten werden, denn es hat nichts, rein gar nichts mit St. Martin gemein, mit dem es ja gerne verglichen wird. St. Martin ist ein Fest, wo Menschlichkeit und Barmherzigkeit gefeiert werden, Kinder singen fromme Lieder und bekommen dafür einen Lohn als Süßigkeit, den wohl jeder gerne gibt. Halloween ist genau das Gegenteil. Schon an der dreisten Forderung, die mich immer schon störte: „Süßes oder Saures“, kann man die Gewaltverherrlichung dieses „Festes“ sehen: „Gibst du mir nichts, bekommst du Saures!“- Das ist bestenfalls Erpressung. Woher aber kommt dieses befremdliche Gruseln, dieser Wunsch danach, Menschen ohne Bestrafung und ganz legitim Angst einjagen zu dürfen? Als Spaß habe ich das nie empfunden, sondern immer als übergriffig und irgendwie pervers. Die „schönen“ beleuchteten Kürbisse, die Leute sich vor ihre Haustüren stellen und meinen, es wäre nur ein Symbol dafür, die bösen Geister zu vertreiben, führen in die Irre. Sie haben ebenso wie dieses perfide „Fest“ einen teuflischen Hintergrund und Ursprung: Im Mittelalter war man so abergläubisch, dass alle Städte verfügten, den Untoten ein Opfer zu bringen. Dieses Opfer waren Kinder! Jede Familie, die ein Kind opfern wollte, also ihr eigenes Kind umbrachte, stellte als Zeichen , dass es dieses Opfer brachte, eine beleuchtete Steckrübe vor die Tür. Daraus entwickelten sich hier die beleuchteten Kübisse! Ihr Haus wurde dann verschont. Wer sich weigerte, ein Kind zu opfern, dem wurde in der Halloween-Nacht sein Haus angezündet. Da sieht man die beleuchteten Kürbisse doch in einem ganz anderen Licht… Auch das heimelige Martinsfeuer hat nichts mit Halloween gemein. Auch da brannte ein Feuer. Es wurden nämlich die getöteten Kinder in der Halloween –Nacht verbrannt. Wem jetzt das Halloween-Gummibärchen nicht im Halse stecken bleibt, der ist selbst schuld. Ohne um diese Hintergründe zu wissen, basteln heute Kindergartenkinder in der ganzen Welt unschuldig lachend Halloweenkürbis-Laternen und bekommen das Fest als deutsches Kulturgut ins Gehirn gepflanzt. Beigebracht wird ihnen die Unverschämtheit von Süßes oder Saures, ein Tag, an dem Übergriffigkeit erlaubt ist, ja sogar lustig gefunden wird. Daraus entstehen als Auswüchse nun die Horros-Clowns. Unsere Gesellschaft züchtet sich in ihrer Kritiklosigkeit ihren Abschaum selber heran. Bei mir erwartet den, der mir wieder Saures gibt, wie bereits einmal geschehen, als mir die Maskenträger an die Hauswand pinkelten, eine kalte Dusche aus dem Wassereimer. Damit sie mal wieder einen klaren Kopf bekommen. Horros-Clowns aber ist eine andere Qualität. Unsere Politiker wären gefragt, über Halloween aufzuklären und es als das zu definieren, was es ist: Eine perfide Veranstaltung, die absolut nicht harmlos ist und die verboten gehört! Sie deformiert Kinder, produziert Gewalt und Gefahr und man geht in einer Oberflächlichkeit darüber hinweg, dass es schon weh tut. Aber die deutschen Politiker sind ja so sehr damit beschäftigt, Amerika hinterher zu hecheln und die Konsumgesellschaft anzufeuern, dass sie den Blick unter die Maske wohl verlernt haben. Nur eine Verweigerung der Bevölkerung könnte Halloween stoppen in unserem Land, das beginnt mit der Verweigerung von Müttern im Kindergarten und geht bis hin zur Verweigerung des öden Mumpitzes, der in den Läden angeboten wird. So wie eine mutige Mutter es tat, die auch die Recherche zu den Kürbissen veröffentlicht hat. Ab morgen gibt es wieder im Littl Blumenübertöpfe in Kürbisform mit kleinen blauen Veilchen. Wer möchte sich die nun noch aufs Küchenregal stellen? |
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