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Alt 28.05.2017, 12:42   #1
Kokochanel
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Standard Erich Schulz-Honecker?

Erich Schulz-Honecker?

Was will Peer Steinbrück uns damit sagen? Was will er überhaupt sagen?
Der Mann, der immer als ehrlich, direkt und unverbogen galt, ist auf Satire-Tour mit einem Kabarettisten und seine sprühende Ironie scheint ihn schier zu überwältigen.
Mitten im Wahlkampf gibt er Schulz, also dem, der diesen Hype ausgelöst hat, den er selbst nie auszulösen vermochte, wertvolle satirische Tipps, die ein anderer Typus als Frohnatur Schulz durchaus als Beleidigung einstufen könnte.
Was treibt diesen Steinbrück, seinen eigenen Verein als „Heulsusen“zu bezeichnen, obwohl er es doch war, der sich als Heulsuse nach seinem Wahl-Desaster 2013 im TV präsentierte. Ein harter Hund, der der SPD helfen will, nicht weiter Fehler zu machen? Oder ein nachtragendes Waschweib, das mit schmutzigen Laken wirft?
Die Wahlstimmung, die zu hundert Prozent für Schulz führte, sei „vergiftet“ gewesen. Ach, guck an. Erich Schulz-Honecker. Der normale Bürger vorm TV meint sich verhört zu haben und Tausende, sachlich beschränkte Wild-Leser sagen in Umfragen, dass sie Schulz nicht mehr wollen. Aber Steinbrück wollen sie eben auch nicht, wollten ihn nie! Ob er das nicht verwunden hat, der immer ehrliche, direkte und unverbogene Peer Steinbrück?

Merkel ist im Aufwind. Erstaunlich genug - war sie es doch, die das Flüchtlingsdebakel mit all seinen Folgen über uns brachte. Schon vergessen? 22 Milliarden jährlich werden dafür ausgegeben, doch Steuerentlastungen von Bürgern werden im Wahlprogramm der CDU nur mit einmaligen 15 Milliarden avisiert. Heute soll genau Merkel also dafür sorgen, dass alles wieder gut wird?

Man sieht sie im TV neben Obama, der sie hofiert, dass einem die Tränen der Rührung kommen, man sieht sie mit Trump, gegen den sie sich bestimmt durchsetzen wird - irgendwann, vielleicht, man sieht sie mit Erdogan, den sie unerträglich schalten und walten ließ, damit ihr Flüchtlingsdeal nicht vor der Wahl noch platzt und dem sie nun endlich ein Ultimatum setzt, weil sie durch die Existenz unserer Parlamentsarmee dazu gezwungen ist. Deshalb und NUR deshalb. Keine Besuche der Soldaten, dann kommen die Flieger heim.
Natürlich sieht man sie! Sie macht Weltpolitik. Das ist normal, nichts Besonderes, denn sie ist Kanzlerin der Bundesrepublik Deutschland. Schulz aber ist ein innenpolitischer Noname, tingelt von Eckernförde bis Herne-Eickel. Da kann er nicht mithalten und gerade deshalb braucht er auch keinen Maßanzug, wie der feine Steinbrück es ihm empfiehlt.

Was aber durch die geschickte Sich-Selbst-Darstellung der CDU und Merkel gerne vergessen wird, ist die Tatsache, dass nicht Merkel alleine regiert. Sie befindet sich in der Koalition mit der SPD, die an allem, was sie tut, an jedem Erfolg und Misserfolg, direkt beteiligt ist. Es ist jedoch ihre Art, sich die Erfolge allein zuzuschreiben. Damit ruiniert sie jede Partei, die mit ihr koaliert, die FDP ging daran unter, die SPD könnte ihr folgen. Irgendwie scheint dagegen kein Kraut gewachsen zu sein. Es fehlt der SPD also an dem Mut, sich selbst positiv in den Vordergrund zu rücken, ihren Mitanteil zu proklamieren. Bescheidenheit führt hier zum Untergang. Und da kommt ein Steinbrück daher und demontiert den Kanzlerkandidaten. Schlimmer geht nimmer.
Nur die Flüchtlingsgeschichte, die darf sich Merkel ganz alleine zurechnen. Aber komm, Schwamm drüber.

„Erich Schulz-Honecker“ - das ist eine Unverfrorenheit, eine Frechheit, Schulz mit diesem Diktator und Menschenverächter in Verbindung zu bringen. Steinbrück, deine unempathische, großkotzige Art hat die SPD schon einmal in den Abgrund getrieben. Nimm dir ein Beispiel am Bosbächlein. Der kritisiert seine Partei auch und bleibt doch immer der nette Nachbar von nebenan. Dich aber möchte niemand als Nachbar haben. Wahrscheinlich sortierst du jeden Tag deine Gartenzwerge neu und wischt sie mit einem Wildledertuch ab.
Du warst als Kanzlerkandidat unfähig und bist es auch als Satiriker. Zynismus ist nicht witzig. Seinen eigenen Kanzlerkandidaten auf diese Weise zu attackieren, das ist einfach nur peinlich.

Dies ist keine Proklamation für die SPD, aber die Art, wie die Medien dieses Schulz-Bashing aufnehmen und erhöhen, ebenso wie sie es mit dem Hype taten, ist einer Demokratie unwürdig. Demokratie lebt vom Wandel, vom Anders-Sein des anderen und nicht vom Einschlaf-Merkel- Modus. Wir brauchen eine lebendige Parteienlandschaft, die sich auch durch unterschiedliche Persönlichkeiten auszeichnet. Postfaktisch leben wir sonst bald in einer Post-Demokratie.
Und Steinbrück , dir möchte ich mit einem kölschen Kabarettisten begegnen, denn du hast ja so viel Humor:
„Heul doch!“.
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