21.06.2017, 14:37 | #1 |
TENEBRAE
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Die Evolution der Materie
Hallo Menschen!
Wir stellen gern die Frage: Was/wer SIND wir? Wer/was WAREN wir? Wer oder was WERDEN wir sein? Und - seltsam, aber offenbar unserer immer noch dominanten zerebralen Primitivität geschuldet: Welchen SINN hat das Ganze? Unsere Beschränkung liegt nicht nur in den immer noch stark begrenzten Fähigkeiten unseres Geistes, sondern auch in der mangelnden objektiven Wahrnehmung der Welt durch unsere eingeschränkten und primitiven Sinne. Ein Beispiel: Wir berühren eine Wand oder nehmen einen Gegenstand zur Hand und "wissen": Dies ist Materie. Fester Stoff. Baustein des Universums. Und schon irren wir! Was uns fest erscheint, ist zu mehr als 99,99% leerer Raum. Was wir berühren, was unsere Hand bremst, ist die Wechselwirkung zwischen den eigentlich vernachlässigbar winzigen "Teilchen", eine Art Energiefeld zwischen energetischen Zuständen, das für uns unsichtbar und unkenntlich ist. Also glauben wir an "feste Materie". Aber so etwas wie Materie existiert nicht. Materie IST Energie! Was wir "stofflich" nennen, ist in Wahrheit nur eine ZEITWEILIG stabilisierte Form von Energie. Ein im Gesamtfluss betrachtet winziges Innehalten möglicherweise endloser Fluktuation. Unsere Zellen zerfallen, wenn sie sterben. Holz verbrennt. Hat man einen Ofen, der heiß genug ist, verbrennt Stahl, verbrennt Diamant. Wird wieder zu Energie. Gerinnt erneut. Und so weiter. Aber nur, weil Energie DAS kann und tut, wurde Leben möglich - und damit Intellekt. Ein Intellekt, der forscht und herausfindet, der analysiert und langsam wächst. Wir beginnen in immer größeren Kreisen zu denken und zu handeln. Setzt man diese Genese logisch fort, so ist das Ziel aller Evolution: GOTT! - Zumindest etwas, das unserer heutigen Definition davon entspricht: Eine allwissende, allumfassende, allmächtige Entität. Ob dies ein zwingender Prozess ist oder nicht, wird die Zeit erweisen - sofern wir genug davon haben. Mag sein, wir sterben mit oder ohne unser Verschulden aus, dann tritt irgendwo anders im Universum vielleicht eine andere Form der Evolution in unsere Fußstapfen, so lange, bis das Ziel erreicht ist. Und ist ein Bewusstsein einmal allumfassend, dann ist es der Sinnfrage nach, die wir uns so verzweifelt stellen - bedeutungslos. Erkennt es dies, verströmt es sich möglicherwiese dann in einem neuen Urknall, um SINN wieder möglich zu machen? Oder lernt es neue, größere Strukturen außerhalb des Universums, das es begrenzt; etwas, das diesem Universum übergeordnet ist, und wächst als "dort" eben entstandenes "Leben" in eine höhere Ordnung, um dort eine neue Evolution zu beginnen? EINEN gravierenden Unterschied müsste man dann doch machen: Den zwischen dem möglichen "Sinn" der Evolution an sich - und jenem des Individuums, den es für das eigene kurze Sein finden will und soll, um sich zu beschäftigen und von der Tatsache abzulenken, dass es seine Existenz auf einer zerebralen Dauerbaustelle verbringt und nie die "fertige Kathedrale" sehen wird. Hypothese, Theorie, Science Fiction - Gedankenspiele. Aber wenn man überlegt, dass das strukturierte, auf "Materie" basierende Leben auf der Erde Milliarden Jahre benötigte, um solche Gedanken überhaupt erst zu ermöglichen, so stellt sich eine andere Art von Sinnfrage. Man darf hoffen, dass die Menschheit bald ein wenig "erwachsener" wird und erkennt, dass "Gott" bestenfalls ein Ziel der eigenen Entwicklung sein mag, aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine anbetungswürdige oder zur Anbetung verpflichtende Moralinstanz, kein zürnender Sünderbestrafer! Solche Vorstellungen sind ab einem bestimmten Bildungs- und intellektuellen Verarbeitungsniveau nur noch infantil. Wodurch auch immer dieses Universum ins Sein geriet, erkennen wir noch nicht. Dazu sind wir auf dem Weg unserer Evolution einfach noch nicht weit genug vorangeschritten. Möglicherweise kommen wir auch nie so weit. Aber dann hätte das Universum auch nichts falsch gemacht. Das Universum, was immer es sein mag, existiert nicht WEGEN uns. Wir - in unserem augenblicklichen Zustand - dürfen es nur eine kurze Weile begleiten, bis wir enden - oder irgendwann zu mehr werden als einer vagen Möglichkeit wahrer Erkenntnis. Wir als Einzelinduviduen (schon der Begriff "Individuum", das "Unteilbare", ist ein Denkfehler, wie jede multiple Persönlichkeit oder Shizophrene gern bestätigen wird) sind nur Transportbehälter für jene Gene, die eines Tages möglicherweise fortgeschrittenere Nachkommen generieren. Keines unserer feststofflichen Gehirne ist bereits entwickelt genug, ausreichend Übersicht und Druchdringung herzustellen, umso mehr als in etwa nur 10-15% unseres Hirnvolumens tatsächlich zu nutzen. (Was als Begriff irreführend ist - dieses Geschwür wurde ja nicht ohne Not so groß und energiefordernd! Gemeint ist die mangelnde Organisation der Synapsen - der Vernetzungsgrad könnte meist viel höher sein.) Wir sind also bloß Übergangsformen auf dem Weg zu etwas Bedeutenderem - und wieder diese Suche, dieser Zwang nach Bedeutung! Sagen wir einfach: zu etwas anderem, Entwickelterem. Für uns außerhalb davon nach SINN zu suchen, mag ein netter Zeitvertreib sein, führt aber letztlich nirgendwo hin - oder im bedauerlichsten Falle zu einer neuen "Religion" unter tausenden, für die unfertige und unorganisierte Geister sich dann wieder inbrünstig gegenseitig die Schädel einschlagen können ... - nun, möglicherweise eine der vielen Formen evolutionärer Auslese. In und durch uns ist es dieser evolvierenden Materie zumindest bereits gelungen, neue Metaebenen der Existenz, neue Relaitäten zu schaffen: Emotion, Fantasie und Vorstellungsvermögen, logisches stringentes Denken. Inwiefern dies alles wichtig für das Endergebnis sein wird - wer vermag es zu deuten? Werden wir eines Tages Wesen aus reinem Geist sein, unabhängig von jeglicher Form von Energie, aber fähig, sie beliebig und in immer größerem Umfang zu manipulieren? Werden wir alle EINS - oder wird nur EINER von uns das Ziel erreichen, derjenige, der diese Evolution, dieses schier endlose Weitergeben und Mutieren von Erbmasse dereinst krönen wird? Für uns und heute: irrelevant. Wir machen weiter in unserer materiellen Befangenheit, widmen uns "irdischen" Zielen, glauben an gnädige oder zornige Götter, oder zumindest an Macht, folgen Emotionen und Eingebungen, verzetteln uns in Bedürfnissen und Begehrlichkeiten. SINN??!
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (28.08.2018 um 11:31 Uhr) |
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