07.08.2017, 18:08 | #1 |
Gelegenheitsdichter
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Messers Schneide
Messers Schneide
Der Mond steht, wo er sonst steht, aber rund, Und leuchtet sorgsam fahl dem Nachtweg heim. Der Tod lehnt in der Tür und spielt gesund; Die Schnecke rutscht fast aus auf ihrem Schleim, Mit dem sie Spuren legt von links nach rechts Und ihrer Nacktheit frönt, als wär das nichts, Ist sie doch locker zweierlei Geschlechts Und mehrt sich noch im Schatten des Gesichts Gevatter Tods, der seine Sichel schärft – Mit Mondstein in der Kühle jeder Nacht. Er grummelt hustend, dass das Quietschen nervt, Und glättet Messers Schneide mit Bedacht. Er beugt sich über den, der röchelnd liegt, Und macht, dass dessen arme Seel entfliegt.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
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