11.12.2017, 19:13 | #1 |
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Verzweiflung
Zerstört ist mein Leben, verflucht sei mein Schicksal,
ich stöhne betrogen, ertrage nur mühsam die Qual. Wie sollte ich ahnen, dass Gott so viel Schreckliches gibt: Mein Weib hat sich gestern tatsächlich in Egon verliebt. Du Weib, du wagtest Hörner an die Stirn zu nageln, an meine, wohlgemerkt, und spürtest nicht die Schmerzen, vernahmst die Schreie nicht aus dem verletzten Herzen, du willst, ich merk es, mir das Weihnachtsfest verhageln. Seine Stimme, seine Verse strömten lavagleich in meine Ohren, voller Sanftmut, nimmer zürnend tönt gar lieblich seine Hirtenflöte, seine Reimkunst überflügelt Heine, Schiller, Rilke, auch den Goethe. Sieh mirs nach, verzeih mir armen, schwachen Weib: Ich hab mein Herz verloren. Ich knirschte zerknirscht mit den Zähnen, verbarg ihr geschickt meine Tränen, entfloh in derselbigen Nacht zu Sybille und betete still: Es geschehe dein Wille! Jehova, du Schlitzohr mit himmlisch-gewaltiger Macht, hast du sie zu Egon, Sybille zu mir nun gebracht. Geändert von Felix (11.12.2017 um 19:33 Uhr) |
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