04.03.2018, 17:32 | #1 |
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Der Nachtwanderer
Und schleichend gingst du in die Nacht hinein
und bahntest deinen Weg ganz ohne Schatten. Es war nun Herbst, das Laub im Einsamsein des Blätterfalls: die Fauligen und Matten, die leicht und ängstlich sind bei jedem Fall, sie sollen schweigen, um allein zu sein. Und klingen Lieder leis im Widerhall der kleinen Schritte, die du lange hältst, die, wie beim feinen Schleifen von Kristall, sich selbst entmanteln, leuchten und du fällst wie aussortiert in kalte Sternenherde, dann steigst und schwebst du bis ins dunkle All. Da wird es lauter rauschen als das Meer; da findet Lärm sich mit der weiten Stille und mündet ewig stumm, sich streckend schwer ins Nichts. An dessen Ende steht ein Wille: ganz schwere- und auch namenlos und leer, singt er im Unbekannten dunkle Lieder. Und seine Werke werden Welt in dir und sanft kniest du in Ehrfurcht vor ihm nieder. Geändert von Eisenvorhang (10.03.2018 um 22:36 Uhr) |
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