14.03.2018, 09:39 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 17.11.2015
Ort: Oberpfalz
Beiträge: 539
|
Die Buche
Mit blinden Händen tastet sich die Buche
ins Morgenwolkengraue, fast als suche sie einen Frühling, der dort liegen müsste. Sie tut es so, als ob sie darum wüsste; doch ihre Finger sind zu kurz. Sie greifen wie schon so oft ins Nichts hinein und streifen noch nicht einmal ein hoffnungsleises Ahnen, das sich verbirgt. So gleicht sie Untertanen, vielleicht auch Bettlern, die darniederkriechend mit ihren allerletzten Kräften, siechend, vor einem Herrn um seine Gnade werben, und er sieht zu und lässt sie langsam sterben.
__________________
Schreiben, wie Monet malte. Geändert von Laie (17.03.2018 um 22:27 Uhr) |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|