02.05.2018, 07:48 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Verschleierung
Verschleierung
Zwei Augen ohne Körper und Gesicht, sie wandern schweigend auf und ab im Haus, gespenstisch wie ein Schemen sehn sie aus und huschen schüchtern durch das Dämmerlicht. Der Körper wurde nur geschlagen und missbraucht, drum ging er mit der Weile fort, und das Gesicht hat sich zerweint, und dort wo Liebe war, liegt eine Seele wund. Doch manchmal hüllen sich die Augen in ein schwarzes Tuch mit einem Schlitz darin, das schwer und sittsam bis zum Boden fällt, um montagmittags in die Stadt zu gehen. Und jeder, der es sieht, kann etwas sehen, was man für eine Frau in Burka hält. Alte Version: Verschleierung Zwei Augen ohne Körper und Gesicht, sie wandern schweigend auf und ab im Haus, gespenstisch wie ein Schemen sehn sie aus und huschen schüchtern durch das Dämmerlicht. Der Körper wurde nur geschlagen und missbraucht (von ihrem Mann), drum ging er fort, und das Gesicht hat sich zerweint, und dort wo Liebe war, liegt eine Seele wund. Doch manchmal hüllen sich die Augen in ein schwarzes Tuch mit einem Schlitz darin, das schwer und sittsam bis zum Boden fällt, um montagmittags in die Stadt zu gehen. Und jeder, der es sieht, kann etwas sehen, was man für eine Frau in Burka hält.
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller Geändert von Thomas (04.05.2018 um 11:15 Uhr) |
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