18.03.2019, 12:17 | #1 |
TENEBRAE
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Schattentasten
Sag, Schatten, mir: Was schläft in deinem Blauen,
davor ich wie vor einem kalten Grauen erzittere, und vor den Möglichkeiten, die lauernd sich in deinem Dunkel breiten? Sag, Schatten, mir: Wann weichen deine Zungen, in welchen sich, zerborsten und gedrungen, an Ängsten festigt, was mich nie verlassen und nur befördert hat, mich selbst zu hassen? Sag, Schatten, mir: Wer bist du als ein Spiegel, darin ich finde, was im eignen Tiegel schon immer wie ein wundes Schicksal kochte, daraus ich mich zu lösen nie vermochte? Sag, Schatten mir: Wer wird wohl von uns beiden die Prüfung finden, die das Herz erleiden, bestehen muss, eh deine Finger weichen? O Schatten meiner Seele, gib ein Zeichen!
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (18.03.2019 um 12:23 Uhr) |
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