01.05.2009, 08:40 | #1 |
gesperrte Senorissima
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
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Dann....
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. Dann, wenn die Unke ihre Spindel streicht, die Roggenflöte bläst, wenn sich in ihre Warzenseiten Kinderflut hineingeweicht, sich eingefräst.... wenn Maul und Aug sich weiter spreiten, Patten glatter, Krötenzungen nasser gleiten... wenn Pflaumenblüten sich mit Schneckenglanz vermischen, Spinnenfäden, Hummeln, Falter über frischen Halmen schweben... Wenn Düfte leis die Natter locken, Syrinx, Rose, Schwertzahn sich beflocken, wenn endlich diese tote Blässe weicht... wenn sich im roten Mondenschein die Echse aus dem dunklen Neste schleicht, die Mauern satt umgarnend, sanft den Stämmen sich vermengend... wenn der erste Vampir still und fein die kühle Wange mir umstreicht... wenn Nachtigallen warnend ihren Liebsten sengend heiß und fordernd ihren Sinn entblößen... wenn in unterirdschen Höhlen düster Nachtlemuren schweigen, troglodytenhaft die Häupter neigen, neidvoll lauschend all dem Wachsen, Werden.. wenn mit warmen, regenfeuchten Stößen der junge Wind sich taucht in alle Seelen, sich all dem neuen Sein zu zeigen, sich flüsternd wiegt in Blütenzweigen... wenn Aufbruch klingt in offnen Erden.. wenn all die quellend vollgesognen Samen sich wuchtig blähend durch den Boden winden, sonnentoll dem Blau entgegenzwängen, lianenhaft die Bergzyklamen dem Glast der Hitze sich verbinden in perlend süßen Lerchensängen... wenn sich die dunkle Tulpenglut Päonien beugt, im Mittag ruht, Blüten streut... wenn wild der Flammenrotdorn dräut... wenn stolz die Weihe streicht vorbei.. wenn im Dämmern schwer wie Blei sinkt ins Herz die Träumerei... Dann ist Mai ! Geändert von Leier (01.05.2009 um 10:03 Uhr) |
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