15.05.2009, 10:34 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Du, mein Lied
Wär ich ein Baum in deinem Landschaftsmeer,
ich säumte nicht, im Wogen deiner Wellen der wackre Mast zu sein, der jeden Sturm erträgt. Nie ließe ich das Boot an schroffem Riff zerschellen, gleich, welche Strömung es im Grund bewegt, ich führe tief ins Land, flussaufwärts zu den Quellen, wo sich der Nebel kühl und bergend um uns legt, und leichthin trüge ich, was dir zu schwer. Wär ich ein Ton in deinem Seelenlied, ich säumte nicht, im Wechsel der Gesänge der Widerhall zu sein, der alles klärend fügt. Nie bliebe ungelöst die Dimension der Klänge, stets modulierend ein Motiv, dass es sich schmiegt, den Bogen spannend, bis das Werk gelänge und dich und mich zusammenschließend wiegt - solang, bis alles Dunkle endlich flieht. Denn du bist Meer, zu dem ich rauschend dränge, bist Quelle mir, bist Ursprung meinem Baum, unendlich will der Keim aus seiner Enge und ruft nach dir, mein Lied, in seinem Traum.....
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! |
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