20.05.2009, 16:59
|
#1
|
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 23.02.2009
Ort: BadenWürttemberg
Beiträge: 526
|
Die Einsamkeit im Paradies
Im Garten Eden, wie man ihn so kennt,
auf diesem Grundstück in privater Hand,
spaziert bisweilen, wenn er grad nicht rennt,
der Rentner, als Herr Herrgott auch bekannt,
hinauf zum Berg, der mittig steht im Grün,
(er joggt heut nicht, das ist erst morgen dran)
sich zu erlaben an dem Alpenglühn;
die Abendsonne zieht ihn magisch an.
Da sitzt er dann und träumt gern von der Zeit
als es noch voller Leben hierdrin war.
Es waren zwar nur Kinder, doch zu zweit
erfreuten sie mehr als die Engelschar.
Und mit der schlauen Schlange, diesem Biest,
da ging auch seine Muse von ihm fort.
Die Einsamkeit hat ihm die Lust vermiest,
und voller Sehnsucht schaut er zu dem Ort,
der außerhalb von seinem Garten liegt:
Auf schöne Täler, schneebedeckte Höh'n;
wie gern hätt er den Seraphhund besiegt,
der ihn hier hält. Das Leben wäre schön,
könnt er mit seinen Kindern in der Welt
gemeinsam seine Arbeit auch genießen.
Doch immer, wenn er sich dazu gesellt,
will man ihn gleich in Dogmen fest verschließen.
So wandert er in jenem Paradies,
hält sich mit Joggen oder I Gong fit.
Fühlt sich verlassen, so wie im Verlies.
Ach, wäre er doch damals auch gleich mit!
Geändert von Blaugold (28.05.2009 um 17:08 Uhr)
|
|
|