05.06.2009, 02:23 | #1 |
Gast
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Der junge Mann und das Mädchen
Sie trafen sich auf einem Fest
und riefen "Hoch die Tassen!" Sie tanzten ausgelassen. Ein Glas Absinth gab ihr den Rest. Er war ein hübscher junger Mann mit schmalen blassen Händen. Sie wollte sich verschwenden und nahm ihn mit sich irgendwann. Sie wachte auf in seinem Arm, und küsste seine Lider, dann liebten sie sich wieder. Sein Körper war so weich und warm. Er hatte Witz, er hatte Geist, doch keinen Cent auf Tasche, griff manchmal auch zur Flasche, doch sie verzieh es ihm zumeist. Sie ging zur Arbeit früh um fünf, er schlief noch wie ein Engel. Abends ward er zum Bengel. Stumm stopfte sie ihm seine Strümpf. Die Liebe, sie macht dumm und blind. Sie stellte keine Fragen, wollt alle Last ertragen. Dann hieß es, sie bekäm ein Kind. Da machte er sich flink hinweg und kehrte niemals wieder. Nachts sang sie Wiegenlieder und kam sich vor wie ein Stück Dreck. Der junge Mann ist beim Papa dann flugs zu Kreuz gekrochen, und schon nach ein paar Wochen war eine Braut mit Mitgift da. Er feierte sein Hochzeitsfest mit Pauken und Trompeten. Er kam nicht mehr zum Beten, sechs Schüsse gaben ihm den Rest. Nun wiegt sie sacht ihr kleines Kind in einer dunklen Zelle. Ein Lied, vergnügt und helle, trägt in die Nacht hinaus der Wind. Geändert von Seeräuber-Jenny (06.06.2009 um 19:54 Uhr) |
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