12.06.2009, 20:51 | #1 |
Neuer Eiland-Dichter
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Nur ein Spiel
Ich rief nach einem Wunder und es kam.
Ich suchte nach einem Weg und fand ihn. Ich liebte eine Figur auf dem Brett und vernahm, wie die Götter mit uns Menschen spieln. Und laufend und springend aufs nächste Feld und eine andere Richtung eingeschlagen, bis man unausweichlich in die Hände des Feindes fällt. Doch an dir, kleiner Bauer, wird das System nicht versagen! Ein anderer hat schon deinen Platz eingenommen, ein Spieler wie du, auf der Palette des Lebens. Doch war da noch der Läufer der Zeit gekommen, verwischte die Kreatur der Armseligkeit. Doch vergebens! Der Läufer verlief sich in die Ewigkeit, seine Spuren verrieten nur noch nacktes Erbarmen. Die Dame stolperte über ihre Hochmütigkeit in die Fänge der Leprakranken. Gott beschütze dich, Amen! Und Türme zerbrachen wie die morschen Knochen der Bauern. Pferde galoppierten ins gegnerische Gatter. Springer sprangen in den Tod. Und mit Bedauern spielte der schwarze König Leichenbestatter! Mit Krone und Kreuz in die blutige Schlacht. Weiß besiegt schwarz. Schach! Und der König starb… Verlor nicht nur Thron, Reichtum und Macht, sondern auch die Seele im kalten Grab. Ich rief nach einem Wunder, doch dem Echo folgte nur Einsamkeit. Ich suchte nach einem Ausweg, doch die Mauern waren aus Stahl. Und so gefangen im Strom der Zeit, erkannte ich den Lebenssinn – der Götter bester Wahl! |
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