17.06.2009, 09:00 | #1 |
gesperrte Senorissima
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
|
Erst dann
-
Die Sonne taucht mir das Gemäuer in mattes, kaltes, fahles Grau. In meine leergefegte Scheuer taucht nicht der lieben Augen Blau. Der Lärm erfüllt mit ekler Stille die Räume, die nun viel zu groß in ihrer häßlich-trüben Fülle des Geistes, ja, des Lebens bloß. Die Nächte wandeln sich nicht länger zu süßem, duftdurchwirktem Traum. Vor meinem Fenster klagt nun bänger die Nachtigall im Erlenbaum. Des Morgens sanftentbrannte Röte steigt mir als Pein ins wehe Blut und brennt in meine bittren Nöte Not um Not mit neuer Glut. Es fangen mich die müden Tage mit ihren Eisenklammern ein, und in mein Herz dringt wilde Klage: Du ließest wortlos mich allein. Mein Suchen wird Erfüllung finden im Augenblick, da Deine Hand den Geist mir aus des Schmerzes Gründen zu Deinem Geist emporgebannt. Erst dann wird wieder Sonne werden. Erst dann wölbt wieder sich das Zelt des Himmels über reichen Erden, erst dann beginnt der Lauf der Welt; erst dann kehrt Ruhe in mich ein, erst dann bin ich auch heimgekehrt, erst dann, in Deinem Widerschein, erst d a n n ist Leben lebenswert. Geändert von Leier (17.06.2009 um 18:06 Uhr) |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|