12.09.2009, 23:33
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Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 23.02.2009
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Beiträge: 526
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Kelch im Geist
KELCH IM GEIST
So, wie der Wind im Grunde nicht
von sich aus heult und braust,
der Sonne Wärme oder Licht
du weder fühlst noch schaust,
wenn da kein Widerstand erscheint,
der alle Energien bricht -
so lieb ich erst mit dir vereint.
Doch ist die Liebe Widerstand,
ein Schatten oder Hindernis?
Wie klingt das Klatschen einer Hand,
wann dämmert es in Finsternis?
Ist Liebe wie ein Kelch im Geist,
der niemals suchte, aber fand,
nicht lebt und stirbt; nicht ruft, nicht heißt?
Ich liebe dich, als Frau, als Kind;
ihr seid der Gegenpart, ein Du.
Doch rauscht und singt der pure Wind,
braucht Licht zum Sein ein Ziel dazu?
Und wessen Liebe Kelch ist das:
Nimmt auf und gibt, schenkt aus und ein...?
Als Goldmarie die Zeichen las,
vergaß sie ganz, ein Ich zu sein.
Ist dies nicht aller Liebe Maß?
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