19.10.2009, 00:14
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ADäquat
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
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Am fremden Meer
Über einen Teil des Meeres, eine schmale Stelle des hell flackernden Wassers,
hatte sich der Mond ausgebreitet.
Gebannt starrte ich auf den Silberstreifen, den das Licht auf die Wasseroberfläche warf.
Zikaden zirpten lustvoll in den Büschen am Strand, als wollten sie uns zurufen:
Bleibt, bitte bleibt, diese Nacht ist einzigartig und lässt sich so nicht wiederholen...
Ich stand und schaute und lauschte. Ich hatte so etwas noch nie gesehen und gehört.
Dieses Zusammenspiel der Natur konnte es nur hier geben.
Mein Geliebter, der mich hierhergeführt hatte, blieb stumm.
Er kannte das alles schon. Seine Augen glitzerten wie das Meer, weil ihm gefiel, wie ich mich freute und
das alles in mich aufnahm.
Betört sah ich dem Wellenspiel zu. Wir setzten uns auf eine kleine Anhöhe und die Stimmung
ließ mich Worte sagen, die mir sonst nicht so leicht über die Lippen fließen.
Er quittierte sie mit Schweigen, ließ seine Hände sprechen.
Der Nachtwind strich über meine nackten Schultern, über die Brüste und das erregte mich sehr.
Er aber zögerte noch und blieb beim zärtlichen Spiel der Hände und seines Mundes.
Mit heißen Lippen bettelte ich: komm, komm bitte...
So eine Leidenschaft hatte ich noch nicht erlebt...
Die Zikaden hatte recht: Diese Nacht war einzigartig und lässt sich nicht wiederholen...
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© auf alle meine Texte Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz
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Geändert von Chavali (26.10.2009 um 22:48 Uhr)
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