28.10.2009, 22:01 | #1 |
lebendig
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Rose von Jericho
Wüstengleich ist dein Gemüt,
so ausgetrocknet und verdorrt. Prachtvoll hast du einst geblüht, nun weilst du hier an diesem Ort. Seelenloses Dünenland, kein Wassertropfen weit und breit. Tapfer wurzelst du im Sand, entzogen aller Feuchtigkeit. Niemand kann dir Wasser geben, denn die Knospe ist versteckt, gleichsam wie verdecktes Leben, welches du noch nicht entdeckt. Die Dünendecke lüftet sich, dein Innerstes liegt gänzlich frei, wirkt so zart und so verletzlich als fehle es dir an Arznei. Behutsam trage ich dich heim, besprenkle dich mit kühlem Nass, beobachte den dürren Keim, erforsch' ihn ohne Unterlass. Sag: Entfliehst du meiner Hände Griff und all der sandig Mühen aus der Angst vor trock'nem Ende, oder wirst du neu erblühen? |
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