09.11.2009, 17:59 | #1 |
Galapapa
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Mit Gram die Stirn gefaltet
Viel zu stolz, um ihre Armut zuzugeben,
zählt sie heimlich vor dem Laden noch ihr Geld. Deutlich war die Scham in ihrem Blick zu sehen, sie hat still die Süßigkeit zurückgestellt, ihr Gesicht trägt Bitterkeit, jedoch kein Flehen. Viele Jahre Bangen um das Überleben haben ihr mit Gram die blasse Stirn gefaltet. Hat nicht viel genommen, näher lag ihr Geben, nun sind auch schon ihre Sorgen längst veraltet, während Wünsche in Vergessenheit entschweben. Schmerzgebeugt, mit ihrem arbeitsmüden Rücken, stützt sie sich mit gichtgequälten Händen ab, selbst das Liegen mag ihr nicht mehr richtig glücken, wahrer Frieden liegt schon lang in einem Grab, und das Leben bröckelt ab in kleinen Stücken. Kesselpfeifen reißt sie aus den leeren Träumen, und der Duft von Tee aus selbst gepflückten Blüten füllt die Luft in kleinen, viel zu kalten Räumen. In den leeren Flaschen, eingepackt in Tüten, sammelt sie Gewissheit, nichts mehr zu versäumen. Geändert von Galapapa (10.11.2009 um 17:43 Uhr) |
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