18.11.2009, 04:02 | #1 |
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Gespenster
Mein Lebtag lauf ich kreuz und quer
meiner Bestimmung hinterher. Ich grüble und ich frage mich: Wer bin ich, wohin gehe ich... Zu Höherem bestimmt, gewiss, verstand das Schicksal wohl was miss: Ich leb im Wolkenkuckucksheim, geh Bauernfängern auf den Leim, schufte für andrer Leut Karriere, komm Stärkeren stets in die Quere, will Toleranz und Fantasie, doch alle schrein nur: Utopie! Kann keine Fliege leiden sehn, kann Kriegsgewinnler nicht verstehn, glaub auch an Gott, doch Gott ist tot, seitdem herrscht Dunkelheit und Not. Ich suchte Liebe, suchte Glück, bekam mein Herz kaputt zurück. Steig aus dem Luftschloss nun hinab zur ewgen Ruh ins kühle Grab. Leg müd mich in die tiefe Grube, da wartet schon ein hübscher Bube. Kaum schlägt die Uhr zur Geisterstund, da geht es auf dem Friedhof rund. Wild küss ich meinen großen Geist, und er verrät mir, wie er heißt: "Friedrich", sagt er und lächelt leise, "Engels! Komm mit mir auf die Reise!" Mein Engel nimmt mich an der Hand, und beide ziehn wir durch das Land. Nehmt euch in Acht, dreht euch nicht um, fortan gehn zwei Gespenster um! Geändert von Seeräuber-Jenny (18.11.2009 um 04:19 Uhr) |
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