02.12.2009, 22:23 | #1 |
Gelegenheitsdichter
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Ein Gebet
Ein Gebet
Ich spreche, Herr, jetzt ein Gebet. Wie es mir geht ist obsolet. Auf Deinem Stuhl da siehst Du alles, Jedoch, im Falle jenes Falles, Dass Du vor lauter Mord und Totschlag Die ganze Woche, auch am Sonntag, Die Petitessen übersiehst, Wovon mein Herz grad überfließt, Sag ich Dir doch, woran’s hier klemmt Und meine Lebensfreude hemmt: Die Welt ist schlecht, das sag ich Dir. Du bist zu lange nicht mehr hier Gewesen und hast aufgeräumt. Ich habe gestern laut geträumt Ein wenig von dem Paradiese, Mit warmer Sonne, grüner Wiese, So ohne Not um’s täglich Brot, Der Nachbar nicht so’n Idiot, Die Kinder lieb und ausgeruht, Das Aufstehn leicht, die Stimmung gut, Der Nachtschlaf tief und ohne Sorgen, Dasselbe auch am nächsten Morgen: Es wäre schön, das hier zu sehn. Ich weiß, Herr, Gott, das wird nicht gehn. Nun ist es raus und mal gesagt. Die Klage schrumpft, wenn man sie klagt Und einer zuhört einfach so. Ich bin erleichtert, zwar nicht froh Und danke Dir jetzt für Dein Ohr. OK, Herr, es kommt nicht mehr vor. Ich überlass Dich all den Dramen, Die mir die Lebensfreude nahmen. Die Arbeit ruft, Herr. Tschüss dann! Amen!
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
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