05.03.2009, 22:47 | #1 |
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Im Morgengrauen
Im blassen Morgenlicht, in den dunklen Raum
verwoben, die Silhouette einer einsamen Frau am Fenster, den Kopf schlaftrunken im Traum gefangen, dessen Gespenst, müde und grau, bettschwer in sein finsteres Versteck schlurft. Am frühen wolkenverhangenen Himmel kreist ein schwarzer Vogel, Bote aus einem fernen Land jenseits der Wolken. Der Weg verwaist, der sie wegführt, hin zu den silbernen Sternen. Ach, hätte es wirklich all des Schmerzes bedurft? Nichts mehr zu fühlen, ohne Furcht, Verlangen oder Begierde zu sein. Kein Wunsch oder Wille hält die Frau noch in Raum und Zeit gefangen. In Gedanken flieht sie weit weg in die ferne Stille, befreit von dem Dasein, das sie einst bedrückt. Sie öffnet das Fenster, atmet ein letztes Mal die frische Morgenluft. Sie breitet die Arme aus. Und während sie fortfliegt aus dem Jammertal, weht ihr letzter Atem leise in den Tag hinaus. Und schon ist ihre Seele Zeit und Raum entrückt. |
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