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#1 |
Von Raben umkreist
Registriert seit: 27.12.2009
Ort: Am Niederrhein
Beiträge: 1.053
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Am Tag zuvor noch nicht zu sehn,
wie hingezaubert über Nacht; wenn früh die Morgennebel stehn, zeigt sich das Werk in voller Pracht. Noch hat der Tau sein Tropfenheer auf Silberfäden aufgereiht. Das Perlennetz schwingt träg und schwer, bis dass die Sonne es befreit. Ihr gold'ner Strahl fängt sich im Glanz der blanken Tropfen und spaziert auf runden Spiegeln wie beim Tanz von kleinen Perlen bunt flankiert. Nun wiegt es sich im Windeshauch, so zierlich, wie aus Glas gebaut, im dornenreichen Brombeerstrauch leicht hin und her, ganz ohne Laut. Ein zartes Kunstwerk, doch es droht der Fliege, die sich drin verfängt, Gefangenschaft bis hin zum Tod, sobald sie einmal in ihm hängt. Der Wanderer verweilt und staunt. Es fasziniert ihn, was er sieht; schon zieht er weiter, gut gelaunt. Ihn kümmert’s nicht, was gleich geschieht. Netzwerk (Alte Fassung) Am Tag zuvor noch nicht zu sehn, wie hingezaubert über Nacht, wo früh die Morgennebel stehn, zeigt sich das Rad in seiner Pracht. Noch hat der Tau sein Tropfenheer auf Silberfäden aufgereiht. Das Perlennetz schwingt dumpf und schwer, bis dass die Sonne es befreit. Nun wiegt es sanft im Sommerhauch, feingliedrig wie aus Glas gebaut, gehängt in einen Brombeerstrauch, und tanzt und bebt, ganz ohne Laut. Dies kleine Kunstwerk aber droht dem Wesen, das sich hier verfängt, mit Lähmung und mit langem Tod, sobald es fest im Netzwerk hängt. Ich schaue hin, ganz fasziniert, und sehe, wie die Spinne naht. Das Opfer kämpft, doch es verliert: Ein sichrer Todeskandidat. Geändert von Sidgrani (19.09.2014 um 08:40 Uhr) Grund: Anregungen von Lailany |
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