28.01.2010, 21:51 | #1 |
Slawische Seele
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Wohltätigkeitsgala
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. . Auf dieser Feier war ich weder Gast noch der Verrichter, ich war Beschauer, jenem Trubel nah, doch nicht verpflichtet, und sah genauer welche Regeln galten. Die Gesichter im Dauerlächeln und ein Blick, der gnadenlos vernichtet. Der Nadelstreifen kam mit einem Weihnachtsbaum beseitet, ihr grüner Samet reich mit Gold bestückt und perlbehangen, schön ausgemalt die Augen, kunstbewimpert und geweitet, hielt er sie fest, denn stelzig stand in Schühchen sie gefangen. In schweren Düften hingen Fähnchen stolz und ausgerichtet nach allen Seiten, weil’s beständig gilt zu imponieren mit Rang und Namen, die in jedem Blatt geschönt belichtet, zum Preis der Lüge die Fassaden halten und polieren. Des Festes Tenor war ein guter Zweck, es wurd’ gespendet, im Grunde Weihrauch für das Showtheater der Elite. Die frohe Kunde, wie der große Mann sich stets verwendet klebt an der Spende, die er fühlen kann, sie bringt Rendite. Auf dieser Feier nahm ich weder Trank noch Partyhäppchen, denn dem Beschauer boten Bilder sich voll Dreistigkeiten; die Totgeweihten zierten Außenwand und Aktenmäppchen, im Saale tanzten selig trunkene Barmherzigkeiten. . . . .
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
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