01.02.2010, 19:31 | #1 |
Slawische Seele
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
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Zigeunerromantik
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. . Bunte Zirkuswagen, geschmücktes Viergespann von Freiheitsdrang getrieben, so kamen sie stets an. Belegten alle Zäune mit Federbett und Topf und waren nur Zigeuner mit rabenschwarzem Schopf. Gerade angekommen mit Pferd und Peitschenknall schon wehten lange Röcke der Frauen überall, um Gaben zu erbetteln für Oma, Kind und Pferd und stolze Männer wachten auf Abruf am Gefährt. Sie konnten Karten legen für ein Suppenhuhn, gesproch'ne Zauberformeln hatten mit Glück zu tun. Für Silbermünzen tanzten die Kinder aus dem Stand, auf nackten, flinken Füßen, es wirbelte der Sand. Wir Kinder huschten nur und standen unter Bann, das Fremde ängstigte und zog uns magisch an. Unheimliche Geschichten schwängerten leis die Luft, Einheimische und Zugvolk getrennt durch eine Kluft. Wir wichen erst zurück, wenn einer mit uns sprach, sobald er sich entfernte, liefen wir ihm nach. Ein Zauber lag darin, die Angst mit Spaß bezielt, sein Augenzwinkern funkte, er hätte nur gespielt. Lodernde Lagerfeuer haben die Nacht erhellt, ihre Musik und Lieder, wie nicht von dieser Welt. Der Wald hat sie verschlungen mit Wagen, Kind und Tand nur wehmutsvolle Weisen ziehen noch durch das Land. . . .
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
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