14.02.2009, 22:50 | #1 |
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Bluthändler
Bluthändler
(Viehtreiber in Sand und Hitze) Ein Blick noch, ein Brüllen im angstkranken Klang, schon treffen hoch oben vom Pferde die Peitschen der Treiber die Herde. „Wir ziehen am Hügel im Westen entlang und reiten dem Wasser entgegen, wo Händler aus Übersee leben!“ Der Morgen ist kühl, als die Reise beginnt, doch bald glüht die herzlose Sonne und Durst plagt die Rinderkolonne. Erbarmungslos schickt nun der sandige Wind das schwächere Vieh ins Verderben, bald liegen die Ersten im Sterben. Am Morgen nach diesem entsetzlichen Tod beginnt dann aufs Neue das Leiden, kein Gott kann die Hitze vertreiben. Die Männer in ihrer unmenschlichen Not versuchen es dennoch mit Beten: „Ihr Götter, so schenkt uns das Leben!“ Da bricht wie ein Wunder das Himmelszelt auf und donnernd fällt göttlicher Segen erfrischend den Treibern entgegen. Doch die ziehen weiter zum Flusslauf hinauf, man hört sie kein Dankeswort sagen, nur über den Regenguss klagen. Und dort in der Ferne, da sieht man ihn schon, noch lauter ertönen die Ruten und einige Rinder verbluten. Die Gier jagt sie schneller zum reißenden Strom, dort warten in teuren Gewändern, die Händler aus allerlei Ländern. Bald schafft es die Herde mit Qualen zum Fluss und schwimmt unter Schlägen hinüber, doch Gott straft die sündigen Brüder. Da schickt er erneut einen furchtbaren Guss, es hilft auch kein flehendes Winken, er lässt sie verstoßen ertrinken. 14. Februar 2009 Geändert von DerKleinePrinz* (24.02.2009 um 17:36 Uhr) |
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