15.03.2009, 14:26 | #1 |
TENEBRAE
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Du Wald
Du rufst mich lautlos an die kühle Tiefe
des dunklen Grüns, das deine Seele trägt, die immer tut, als ob sie grade schliefe in diesem Atem lichtgefleckten Schweigens, an diesem Herzen, das mir duftend schlägt im Takt des Wanderns und des Wunderzeigens. Was schwingt in dir und mir so seelengleich, was wiegt, nach Moos und dunkler Erde fallend, mein Sehnen ach so rein, so überreich? In deinen schattenschweren Wurzelhänden ist Zeit so fern, und hilflos ferne hallend bricht sich ihr Gang an deinen Borkenwänden. Mein Fühlen ruht im Pulsschlag deiner Mitte, in der ich stehe wie ein fremdes Ding, wie eine ungesagte, stumme Bitte, die namenlos in deinen Zweigen hing.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (25.05.2017 um 10:18 Uhr) |
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