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#6 | |
Gast
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Hallo Stimme der Zeit!
Ich halte die Metapher des Sandkastens für ziemlich gut gewählt. Wer sich mal ein wenig mit informatischen Themen beschäftigt hat, weiß, dass eine "Sandbox" einen mehr oder weniger abgeschotteten Speicherbereich beschreibt in dem ein Programm zunächst mal machen kann was es will, ohne außerhalb der Sandbox nennenswerten Schaden anzurichten. Programme die mit besonders hohen Risiken für die Sicherheit verbunden sind können innerhalb einer solchen Umgebung größtenteils gefahrlos getestet und protokolliert werden (zumindest ist das einer der angestrebte Zwecke einer "Sandbox", wobei aber auch ein als "ungefährlich" eingestuftes Programm allein für's Protokoll in den Sandkasten gelegt werden kann). Für ähnlich "gefahrlos" halte ich auch die Aktivitäten eines durchschnittlichen Forentrolls. Denn ich glaube, keiner ist hier wirklich verletzbar allein durch das was im Forum stattfindet. Wenn jemand z. B. besonders sensibel ist und leicht emotional auf Trolling reagiert, so hat er doch stets die Möglichkeit sich auf die Tatsache zu berufen, dass die "miese Kritik" wohl offensichtlich von einem notorischen Quertreiber kommt und dass das Gedicht gut sein kann wie es will, es würde stets von der böswilligen Person verrissen, weil die Sache eben unpersönlichem Groll entspricht, der gar nichts mit dem besprochenen Gegenstand zu tun hat (und außerdem kann man subjektive und/oder unreflektierte Standpunkte stets auf irgendeine Weise als solche entlarven). Mir ist es ehrlich gesagt lieber wenn "trollige" Menschen sich in Foren ausleben, wo sie eigentlich nur abstrakten Schaden anrichten können und nur so mächtig sind wie der Empfänger des "Trollings" sie macht. Anders sieht es aus wenn man persönliche Daten von sich zugänglich macht, dann macht man sich unter Umständen real angreifbar. Sollte jemand aber soetwas ausnutzen kann man nicht mehr von Trolling sprechen. Sowas wäre eher "Nachstellung", "Verunglimpfung" oder vielleicht "Hacking" etc.. Trolling an sich ist aber nur wirksam wenn man es wirken lässt. Insofern finde ich es eher harmlos, größtenteils ohne Folgen, eben sandkasten- oder "sandboxartig". Ja, deswegen finde ich die Metapher ziemlich gut gewählt. Zwar sind Internetforen grundsätzlich öffentliche Räume, allerdings herrscht hier z. B. kein Verbot sich zu vermummen. Und dieser Umstand hat wahrscheinlich schon so manche Katastrophe verhindert - und dafür anderen Vorschub geleistet. Denn auf der anderen Seite ergeben sich dadurch natürlich durchaus Möglichkeiten ernsthaften Schaden anzurichten, auch wenn dieser eher nicht durch einfaches "Trolling" entsteht. Also wieder dasselbe: letztlich ist diese Distanz des Internets wohl langweiligerweise einfach das, was sie ist. Mit Vor- und Nachteilen, wie alles andere, jene Zweischneidigkeit die sich in allem ausdrückt. Ja, "es ist, was es ist"... Angeblich spricht die Liebe das. Dann finde ich die Liebe aber irgendwie ziemlich langweilig. Gott, ehrlich gesagt geht mir diese dualistisch-holistische Ausgeglichenheit des Weltgefüges im Ganzen ja sowas von entsetzlich auf den Zeiger... XD Zitat:
![]() So, ich hoffe da war vielleicht der eine oder andere interessante Denkanstoß für dich dabei. ^^ Liebe Grüße, Skarak Geändert von Lord Skarak (16.08.2011 um 22:14 Uhr) |
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