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Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 15.03.2011
Ort: Stuttgart
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Guten Morgen, liebe Dana,
das echte Meer hat tatsächlich auch etwas Bedrohliches, trotz seiner Schönheit. In gewisser Weise trifft das auch auf das "innere Meer" zu. Nehmen wir die Ängste, die uns Menschen in weit höherem Maße "regieren", als wir das gerne wahrhaben möchten. Beispielsweise Agoraphobie und Klaustrophobie. Ersteres ist die "Platzangst", die Angst vor weiten Räumen und offenen Flächen; Zweiteres ist die Angst vor kleinen, engen Räumen. Angst ist nicht irrational, das ist ein Irrtum. Sie ist sogar lebensnotwendig, und daher (vom Grundprinzip her) sehr sinnvoll. Daher haben wir auch alle unsere "Ängste". (Weiter unten gehe ich darauf noch etwas mehr ein.) Ich beispielsweise habe eine Akrophobie (Höhenangst), die sich allerdings nicht bei geschlossenen Räumen zeigt (also komme ich zwar nicht auf eine hohe Leiter, aber ich habe keine Probleme mit Flugzeugen oder Ähnlichem). Ich bin da auch am "Üben", und mittlerweile schaffe ich eine kleine Klapptrittleiter. Das werde ich also schon noch "los" - mit Zeit und Übung. ![]() Zitat:
Zitat:
Weißt du, in gewisser Weise sind wir Menschen "Gefangene in uns selbst". Angst ist ein wichtiger Bestandteil in unserem "Überlebensmechanismus", ein "Urinstinkt". Wer, damals in der "Vorzeit", keine Angst hatte, der konnte nicht lange überleben. Problematisch ist zum einen, dass diese Angst auch außer Kontrolle geraten kann und wir uns vor Dingen fürchten, die gar nicht zum Fürchten sind, und zum anderen sind wir auch die "Opfer" unserer modernen Zeit. Angst löst einen Fluchtreflex aus - dem wir meist nicht folgen können, aus den unterschiedlichsten Gründen. Irgendwie scheint das zu mentalen "Fehlschaltungen" zu führen - denn die Angst muss ja "irgendwo hin". Meiner Meinung nach wird sie daher "projiziiert" bzw. "verschoben". Dahin, wohin sie eigentlich gar nicht gehört. Was der Mensch schon immer fürchtete und heute noch fürchtet, das ist das "Unbekannte", das "Fremde". Auch das war früher einmal sehr nützlich, bewirkt heute leider oft das Gegenteil. Stellen wir uns einen Urmenschen vor, der einem unbekannten, großen Tier begegnet. Nun, da hieß es: Besser "abhauen", denn das kenne ich nicht, das kann ein Raubtier und gefährlich sein. Heute können wir mit Hilfe moderner Technologie physisch ungefährdet ein solches Tier beobachten (und auch untersuchen), und so feststellen, ob es ein Raubtier ist oder nicht. Nur unterliegen eben unsere Instinkte nicht dem Verstand. Und der Vernunft schon gar nicht. Fazit: "Fremdenhaß" (nur zur Verdeutlichung) ist negative Projektion - es ist in Wahrheit Angst. Unsere heutige Zeit gibt uns nicht die Möglichkeit "auszuweichen", d. h. "wegzulaufen". Sie zwingt uns, angesichts der (vermeintlichen) Gefahr "stehenzubleiben" - und das löst einen "Kampfreflex" aus. Wir werden "aggressiv". Auch das ist ein "Urinstinkt". Wenn ich nicht fliehen kann, dann muss ich um mein Leben kämpfen. Das Problem ist unsere heutige Gesellschaft - denn unsere früher sinnvollen "Überlebensmechanismen" haben hier keinen "Platz" mehr, sondern funktionieren nicht mehr "richtig", es kommt also ständig zu "Fehlschaltungen". Und es gilt - je mehr Aggressivität, desto größer in Wahrheit die Angst. Das Glücksempfinden ist eine kurze Sache, bei der, ebenso wie bei Angstempfinden, bestimmte Neurotransmitter produziert werden. Wie sehr das aber auch zusammenhängt, machen "Hobbys" wie Bungeejumping klar. Angst als "Hochgefühl". Diese "Überlappung" und auch manche "Fehlschaltung" wird dadurch verursacht, dass für beide Empfindungen der gleiche Gehirnbereich zuständig ist - die Amygdala. Also kann es passieren, dass Glück Angst macht - und Angst glücklich. (Auch das "Hochgefühl" nach einem "Kampf", bedingt durch den "Sieg" steht im gleichen Kapitel geschrieben - und kann, so wie jedes andere "Glücksgefühl" auch, zu einer "Sucht" werden ...) Es ist aber tatsächlich so, dass auch Angst kein "Dauergefühl" ist, das gar nicht sein kann. Wenn zu viel und zu oft Angst empfunden wird, erkrankt der Körper. Da kann man sich die Frage stellen - ist das bei Glück dann anders? Nein, eigentlich nicht, da liegt auch ein "Knackpunkt", weshalb Glücksempfinden nicht "festzuhalten" ist. Das würde uns sogar ernsthaft schaden, wenn es so wäre. Wir brauchen also das "Unglück" oder zumindest das "Nicht-Glücklichsein" für unsere geistige und körperliche Gesundheit. Das sollte man wissen, denn das macht vieles leichter. Das, was du als das "Unendliche" bezeichnest, ist etwas "Unbekanntes", denn wir können das nicht "einordnen", daher macht es uns Angst - wir bewerten es erst mal negativ. Der "ganze Mensch" besteht aus Vernunft, Verstand, Gefühlen und Instinkten. Über die ersten drei können wir, in individuell verschiedenem Maße, "Kontrolle" ausüben. Aber Instinkte (ich würde sie, zur Verdeutlichung, hier als eine Art "geistige Reflexe" bezeichnen) entstammen den "alten" Gehirnregionen, und sind daher nur schwer (und oft auch gar nicht) zu kontrollieren bzw. zu "steuern". Zitat:
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Zitat:
Liebe Grüße ![]() Stimme ![]()
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